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Das gewohnte Spektakel

■ betr.: „Berlin macht seine Grenzen dicht“, „Nur der Umzug kann das Gewicht Berlins retten“, taz vom 7. 5. 96

[...] Jetzt wird der Miesepeter zwischen den etablierten Parteien hin- und hergeschoben und die PDS steht mal wieder im Kreuzfeuer. Das gewohnte Spektakel halt. Es ist ja auch so furchtbar einfach. Hier und da werden sogar Rufe laut, der eine oder andere solle persönliche Konsequenzen aus dem Abstimmungsergebnis ziehen. Hier der Rat von mir an alle Politiker, ob sie es hören wollen oder nicht: Zieht doch alle mal Konsequenzen. Wir erteilen Euch das Mandat und nicht umgekehrt.

[...] Vielen Dank an alle, die über den Tellerrand der Gegenwart mal in die Zukunft geschaut haben. Wie wäre es wohl dem angeschlagenen Land Brandenburg in der Ehe mit der bankrotten Metropole Berlin ergangen, die Bauvorhaben in Milliardenhöhe realisieren will und in der das Haushaltsloch mindestens genauso groß ist wie die Baugrube am Potsdamer Platz, die Universitätsplätze und sogar ganze Fachbereiche streichen will und in der auch sonst nicht sehr viel für die getan wird, die sich jetzt halt anders als erwartet entschieden haben! Den „Ehevertrag“ hätten ja dann wieder ganz andere gemacht, und da wäre keine Möglichkeit für eine Mitbestimmung gewesen.

Aber nach Peter Radunski folgen die Berliner ja in grundlegenden Dingen Eberhard Diepgen immer noch. Hurra, wir folgen wieder jemandem. Ich dachte immer, in der Demokratie folgen die einzelnen ganz vielen – oder doch nicht? Holger Fischer, Wuppertal

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