piwik no script img

Das Wetter: Steine am Wegesrand (1)

Es war eine Wanderung ganz im Sinne von Unterstudienrat Fröschl. Sein Marschgepäck für die Ewigkeit hatte er extra schwer und luftundurchlässig angelegt. Fröschl wollte leiden, und das nicht zu knapp, und jeder Pflasterstein mehr in seinem Ränzel war ihm eine große innerliche Genugtuung. Nur um Magda tat es ihm leid. Auf seinem Gang bis ans Ende aller Tage benötigte er sie nicht mehr als Aufwartefrau. Wozu Reinemachen, wenn es bei ihm doch aufs Finale zusteuerte? Unterstudienrat Fröschl salutierte ein letztes Mal standesgemäß vor Magda, dann nahm er Kurs auf den bleiernen Horizont. Sonne war keine zu sehen, auch keine untergehende. Gut, dass er die wasserfeste Après-Lotion nicht auch noch eingepackt hatte! Die Pflastersteine waren bereits wirklich schwer genug. An der nächstbesten nach Westen ausgerichteten Ecke stachen ihm einige pittoreske Kieselsteine ins Auge. Fröschl griff beherzt zu und packte die gräulichen Gesellen zu seinen persönlichen Dokumenten im schweinsledernen Brustbeutel. „Hey“, tönte es von dort urplötzlich, „hey, Fröschl, Alter, wie geht’s, wie steht’s . . .?“

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen