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Das Wetter: Seemannsgarn

Geklöppelt wurde im Hause Hoffmann seit elf Generationen. Neu war im Jahr des Hasen, dass 3-D-Drucker zum Einsatz kamen, die auch noch das kleinste geklöppelte Spitzendeckchen in ein unermesslich großes steigerten, auf dass die Hoffmann’sche Stube aus allen Nähten platzte und man einen Umzug erwog. Vollends nötig wurde jener, als Vater Hoffmann tonnenweise Seemannsgarn ankarrte, das, wie er sich auszudrücken pflegte, „die Produktion aufpeppen sollte“. Das Seemannsgarn stank nach Algen, es war sperrig, und die so geklöppelten Deckchen sahen, mit Verlaub, scheiße aus und hochge- tunt im 3-D-Drucker noch mehr. Doch das juckte Vater Hoffmann nicht, er fand alles „supergeil“ und blies zum hurtigen Umzug.

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