Das Wetter: Musik:
Der Wind hatte Marianne, ohne dass sie davon etwas mitbekommen hatte, die Musik vom Festplatz drüben in die Manteltaschen geblasen. Als sie später, im Kino, den Mantel ablegte, tönte deutlich Getröte, und man guckte mit Gesichtsausdruck zu ihr rüber. Daran dachte sie, später, zu Hause, nach dem Wein, dem Buch, dem Telefonat, noch immer mit Verwunderung. Der Schlaf brachte einen Traum, der ihr auch nicht gefiel; die reine sexuelle Belästigung. Am nächsten Tag brachte sie den Mantel in die Reinigung und war, wie jedes Mal, erstaunt, wie teuer das war. Die Reinigungsfrau fand im Mantel die Kinokarte vom Vortag und Marianne fand im Gehen, die Karte betrachtend, dass der Film so gut wie keinen Nachklang gehabt hatte, dagegen das Angegucktwerden vor dem Film umso mehr. Im Büro meldete sie sich nach der Mittagspause krank.
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