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Das Wetter: Im güldenen Stübchen

Scherkanzky liebte es zu kramen, bevorzugt unter Zeitdruck, den er objektiv nie hatte. Subjektiv war Scherkanzky ein Meister darin, sich unter Pression zu setzen. Fein säuberlich hatte er in seinem nach Osten der Morgensonne sich entgegenstellenden güldenen Stübchen allerlei Schließgewerke an höchst inkommoden Orten positioniert. Klöppelte die Standuhr gen sieben fuffzehn, so konsultierte der virile Greis den örtlichen Busfahrplan. „7.23 Uhr, fein – der Schienenbus nach Schrammenberg!“ Scherkanzky freute sich wie ein Schneekönig. „Jedoch, wo sind meine Schlüssel?“ Lustvoll raufte sich der Alte die tolle Tolle, dann nahm er das güldene Stübchen derart dreist auseinander, dass so gar kein Schlüssel auf dem anderen mehr blieb.

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