Das Wetter: Die güldenen Dianetten:
Es begab sich aber zu einer Zeit, als die Königin von Saba auf Reisen war, dass sie eine ihrer güldenen Dianetten verlor. Für einen Moment hatte die edle Dame ihre feinen Füße auf den Fensterrahmen ihrer Sänfte gelegt und war eingeschlafen. Als sie bald darauf erwachte, war das kostbare Schuhwerk fort, verloren in den Weiten der Wüste. Statt aber nun einen ihrer nubischen Diener zurückzuschicken in den glühenden Sandofen und damit in den sicheren Tod, nahm sie die zweite Dianette in die Hand und warf sie hinaus in den tiefen Staub des Weges: „Wat mut, dat mut!“, erklärte sie einsilbig ihrer Zofe und begründete damit nicht nur ihren Ruf als Wohltäterin der Menschheit, sondern auch als hohe Frau des weichen Wortes.
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