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Das Wetter: Die Spontanwarze (Ende)

„Maria, die du uns erschienen bist, erbarme dich unser und des Erpelschlats, vergib uns unser Falschparken!“ Die Menge enthemmte zusehends, das „38 Lenze“ bebte und alle Blusenknöpfe des Bürgermeisters waren restlos aufgesprungen. Maria erbleichte, hinter ihrer randlosen Brille betrachtete sie ihre Kevelaer Mitbürger fassungslos. So ganz hatte die gelernte Vogelfachfrau noch nicht begriffen, was hier am Wallfahrtskreuz Phase war. Nur dass auf ihrer Stupsnase eine eitrige Spontanwarze so groß wie ein Sportwagen prangte, das war Maria klar wie ein Stößchen. Gerade als sie sich noch mal zurechtruckeln wollte auf ihrem angestammten Tresenhocker, gerade da klopfte ihr der Heilige Geist auf den elften Meridianpunkt. „Maria, du Unbedarfte, hinein bin ich in dich gefahren!“ – „Ach du Scheiße!“, entfuhr es der so Angesprochenen, „wo ich doch gerade letzte Woche aus dem katholischen Kaninchenzüchterverband ausgetreten bin!“ Der Heilige Geist überlegte ganz kurz, dann postulierte er: „Kein Problem: Gott ist Veganer!“

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