Das Wetter: Bella Schulte:
Sie stammte aus Monrovia, dort träumte ihr Heimathafen vor sich hin und dort fühlte sie sich wohl: „Bella Schulte“, die ein Ausbund an Courtoisie darstellte, auch wenn sie nur ein handelsüblicher Dreimaster war und nicht sehr wendig gebaut. Krabbelten die schneeweiß gewandeten Matrosen – und es handelte sich weder um kregele noch um junge – in „Bella Schultes“ Takelage herum, krabbelten also diese Seesäcke tumb vor sich hin, so ließ sie es nachsichtig und milde lächelnd geschehen. Nur einmal blähte „Bella Schulte“ ihre Kattunsegel, dass man es bis Moskau wehen sah. Denn da drehte der Wind auf Westsüdwest, was eigentlich nie geschah in Monrovia. „Bella Schulte“ warf die Matrosen aus der Takelage und verließ das Hafenbecken in unbekannte Richtung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
