Das Wetter: Auf dem Grabstein:
Als Roman Hirsenreuther starb, freute sich seine Frau einen Ast. Ein für alle Mal hatte der Jahrzehnte währende Ehekrieg ein Ende gefunden. Sofort nahm Marina Nickendorf ihren Mädchennamen wieder an. Dann fiel sie aus Abschied und Traktanden, um endlich wahrzumachen, was sie sich bereits vor vielen, vielen Jahren vorgenommen hatte – ihre letzte Rache an dem brunzdummen Gatten: Sie würde auf dem Grabstein unter seinen Namen und die Lebensdaten ein letztes Wort eingravieren lassen. Marina Nickendorf gickelte böse in sich hinein. Sie sah es vor sich, wie er in der Hölle, wo er sicher schmorte, auf dem glühenden Rost rotierte. Das hatte er sich auf ewig verdient: „Roman Hirsenreuther (1946–2017) Beziehungsjunkie“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen