: Das Sommerloch der Woche
Die Geschichte: In der Kieler Förde ist ein junger Finnwal aufgetaucht. Der 15-Meter-Koloss schwamm zwischen beiden Ufern und dem Hafenbereich hin und her. Greenpeace kam und sagte: „Aus der Förde muss der Wal allein herausfinden, helfen kann ihm dabei niemand.“ Bild kam und schickte einen Reporter mit Heringen auf Tauchgang, um „Kielian“ (Bild) zu füttern. Schaulustige stauten sich am Ufer, um das Tier zu sichten, Kinder malten es mit Buntstiften – da war es aber auch schon wieder weg, das Tier.
Die Moral: Ein sympathisches Tier besucht eine charmante Stadt. Ein paar Tage Urlaub machen, einfach ausspannen, den lieben Gott ein gutes Säugetier sein lassen. Aber der Trubel! All die Leute! Das flache Wasser! Und sowieso soll man gehen, wenn’s am schönsten ist. „Polnischer Abschied“ nennt man es, wenn jemand grußlos den Hut nimmt. Und tatsächlich hat sich der Finnwal in die Ostsee getrollt. Danzig soll ja auch eine schöne Stadt sein …