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Das SchlaglochWozu Rundfunkgebühren?

ARD und ZDF sollten auf Werbung verzichten und dem Quotendruck entsagen.

U nd da bist du auch noch stolz drauf?" Ich war empört, und mein junger Freund, verlässlich links und taz-Leser, lachte: "Allerdings!" Er habe noch nie Rundfunkgebühren gezahlt, er sähe das auch gar nicht ein. ARD und ZDF seien genau so schrottig wie Sat.1, die kommende Zwangsabgabe ein Skandal. Als ich ihn daraufhin einen demokratiezerstörenden Schnorrer nannte, war er beleidigt.

Er hatte einen wunden Punkt bei mir getroffen. Zunächst einen nostalgischen. Ich bin in der Zeit aufgewachsen, in der es nur zwei Fernsehsender und drei Hörfunkwellen gab. In den Trümmern des Krieges von BBC-Besatzern gegründet, kam dieser öffentlich-rechtliche Rundfunk (ein abtörnendes Wortungetüm) dem nahe, was der Medienwissenschaftler Roger Silverstone die "zweite Heimat" nannte: einen medialen Raum, der, zum Ausgleich für Zerstreuung der Familien und Ausdifferenzierung der Gesellschaft, eine virtuelle Agora schafft. Eine Mischung aus Vorparlament und Ganztags-Gesamtschule der Nation.

Demokratietheoretisch gesehen war der Frequenzmangel ein Segen: Da alle dasselbe hörten, wenn sie am Radioknopf drehten, synchronisierten sie sich ihre Erfahrungswelten. Jeder, der sich zuschaltete, nahm, ob er wollte oder nicht, an der pluralen Kultur dieses Landes teil: Bertolt Brecht und Willy Millowitsch, Heinz Erhardt und Hans Magnus Enzensberger, die "Welt der Arbeit" und der Operettenzauber. Die Nachrichten waren für alle dieselben, und in den ersten Fernsehjahren konnte man noch Hamlet zur Primetime im Ersten sehen. Zwangskultivierung?

Mathias Greffrath

ist Jahrgang 1945 und lebt in Berlin. Von 1991 bis 1994 war er Chefredakteur der "Wochenpost". Als freier Publizist befasst er sich vor allem mit den Auswirkungen der Globalisierung auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Ende der virtuellen Agora

Dann gab es mehr Frequenzen, und l983 kam der Systemwechsel: Duales System hieß nun: private Presse und halbprivates Fernseh- und Rundfunkwesen. Die Sache sei "gefährlicher als Kernenergie", fand Helmut Schmidt damals, und die Folgen dieses Urknalls sind bekannt: der Fallout in den Kanälen von RTL und Sat1, die Selbstboulevardisierung der öffentlichen Sender, die Auslagerung alles Anspruchsvolleren in die Spartenkanäle.

Dem Ideal einer "bürgerlichen Öffentlichkeit" folgt das schon lange nicht mehr. Diese, so kürzlich noch einmal Jürgen Habermas, braucht Leitmedien, in denen die wichtigen Fragen der Nation "zu Problemstellungen verarbeitet und mit begründeten Stellungnahmen zu konkurrierenden öffentlichen Meinungen gebündelt" werden. Und Analoges gilt für die Kultur: Seit wir die mediale Vielfalt haben, sind die Erfahrungswelten getrennter - und einfältiger - geworden: Unterschichten lernen auf Unterschichtenschulen und sehen Unterschichten-TV, Eliten hören Deutschlandfunk und sehen Arte. Bedenklicher noch als der "Kulturverfall" ist die Zersplitterung der Diskurse in einer Gesellschaft, in der es angesichts der kommenden Herausforderungen - Migration, Klima, Sozialsysteme, Bildungsmisere etc. - darauf ankäme, Kenntnisse zu verbreiten und die Fähigkeit zu intelligentem Streit und Konsens zu stärken.

Die Senderflut ist nicht mehr rückgängig zu machen, einiges hat sie ja auch wohltuend aufgelockert; heute kann man nur noch Dämme einbauen, und neue, bessere Angebote machen. Immer noch gibt es, mehr oder weniger in Remmidemmi eingebettet, vortreffliche Sendungen im öffentlichen Rundfunk. Insofern ist die gesetzliche Zementierung einer "Haushaltsgebühr" von 17,98 Euro eine gute Tat.

Strukturwandel des Internets

Eine beherzte Reform ist sie freilich nicht. Denn die hätte ARD und ZDF zugemutet, auf Werbung zu verzichten - und sie so auf Dauer vom Quotendruck befreit. Sie hätte den Einfluss der Parteien in den Anstalten zurückgeschraubt (Brender!) und den Journalisten in den Rundfunkräten mehr Mitbestimmung eingeräumt - und so Voraussetzungen für eine Qualitätsoffensive geschaffen (was nicht heißt: nur noch Grau und Bildung!). Vor allem aber hätte sie klarstellen müssen, dass im Internet, dieser medialen Prärie neuer Art, alle "Anbieter" gleiche Rechte haben: die unter kommerziellen Druck stehenden Verlage und die Garanten einer von Interessen unverzerrten Öffentlichkeit.

Angesichts der Mediengewohnheiten der Jungen wurde eine große Chance verpasst, die Anstalten mit ihren intellektuellen Kapazitäten, ihren Korrespondentennetzen und Archivschätzen offensiv ins Netz zu drängen. Ich bin sicher, die Verfassungsrichter hätten wohlwollend genickt.

Ein Gut wie Wasser und Strom

Immerhin, mit der Haushaltsabgabe ist ein Schritt in die Richtung getan: Rundfunk ist als nationales Kulturgut anerkannt und den Schulen, Universitäten, Theatern gleichgestellt - aber ebenso Parks, Stadien und Musicalbühnen. Wir zahlen dafür Steuern; wir zahlen für Wasser und Strom.

Dass viele junge Menschen die Haushaltsabgabe für die kulturellen und politischen Ressourcen, ohne die der demokratische Staat nicht existieren kann, als Zwang empfinden, hat viele Gründe: vor allem den, dass das "Gefäß des gemeinsamen Denkens" (Alexander Kluge) seit dem Urknall von 1984 schon so ramponiert worden ist, dass die Nachwachsenden diesen Zustand für normal halten.

Immerhin, aus der staatskritischen Bloggercommunity kommt gelegentlich schon die Erkenntnis, dass die bunte Vielfalt der "Netzdemokratie" auch dazu führt, "dass es kein gemeinsames Nachdenken mehr gibt, sondern dass jeder über etwas anderes nachdenkt". Das Netz kann nicht zur "Dritten Heimat" werden oder zur "klassischen Öffentlichkeit". Aber ein paar Provinzen zuverlässigen Festlands im Meer der wogenden Vielfalt wären wohl möglich - und nötig.

Ach ja: Nachdem ich ihm eine halbe Stunde lang die Sendungen von Deutschlandfunk, der Dritten Programme, von Monitor und Arte, die Bundesliga, Georg Schramm und Maybrit Illner runterdeklamiert hatte, gab mein Freund auf. Er werde, versprach er, von nun an bezahlen - wenn auch nur, um mich loszuwerden. Es bleibe ihm ja auch nichts andres übrig, wollte ich sagen, aber hielt den Satz zurück. Es war einer meiner seltenen bürgergesellschaftlichen Erfolge, und den wollte ich nicht durch Triumph gefährden.

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21 Kommentare

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  • MA
    Mirko Altenburg

    Diese Haushaltsgebühr ist nur die Fortsetzung alter Paradigmen – der ÖRR (ARD, ZDF & WDR) missbraucht die eingezogenen Gebühren für eigens bestellte Gutachten.

    Es ist doch eigentlich recht peinlich das dieser solche Eigenwerbung überhaupt nötig hat, aber wenn man das Publikum mangels der journalistischer Qualität für den ÖRR gewinnen kann – dann vielleicht doch mit profaner Schleichwerbung?

     

    "Rundfunk sei als Kulturgut anerkannt und den Schulen, Universitäten, Theatern gleichgestellt - aber ebenso Parks, Stadien und Musicalbühnen." Die Werbeeinbledungen sind dann wohl auch Kulturgut?

    Davon mal ab... man hat bei einem Theater, Uni, Stadium oder Musical ja wenigstens die freie Wahl diese zu Besuchen und dafür zahlen. Der ÖRR hingegen will 18€ selbst dann, wenn ich ihn aus meiner persönlichen Hemisphäre ausschließe.

     

    Und warum überhaupt knappe 18€ pro Monat? In einer Zeit, in denen der Staat seinen Bürgern immer mehr soziale Lasten aufbürdet weigert sich der ÖRR renitent dagegen, auch mal durch eigene Sparbemühungen zu glänzen.

    Wo soll das noch hinführen… achja: 2011 – Haushaltsabgabe, 2012 – Erhöhung auf 20 €!

  • C
    Carla

    Kultur finde ich im TV nicht (mehr).

    Information auch nicht, fast ausschließlich Desinformation, Selbstdarstellung, Rhetorik, Lobbyismus, Stigmatisierung.

     

    Die Kinder werden genauso beworben wie die Erwachsenen, und 'wir' wundern uns dann, dass unsere Welt so aussieht wie sie ist.

     

    Ich kenne viele ganz normale MitbürgerInnen, die glauben, was ihnen im TV (und in den anderen Medien) suggeriert wird. Entsprechend behandeln sie andere Menschen in der Realität.

     

    Ich kenne viele Menschen, die durch den hohen TV-Konsum nach Feierabend abgestumpft sind, geistig und auch emotional. Das Fassungs- und Verarbeitungsvermögen der menschlichen Seele ist eben begrenzt. Und 'wir' wundern uns, dass in unserer Nachbarschaft Menschen unbeachtet in ihren Wohnungen sterben und verwesen. Und 'wir' wundern uns, dass einem D. Brunner niemand zu Hilfe eilt.

     

     

    Eigene Erfahrung wird wesentlich auch durch's TV ersetzt durch Werbung, Konsum, Beschallung. In der Folge werden Menschen, die echte Erfahrungen gemacht haben, ausgegrenzt, denn: das TV hat immer (Vor)Recht. TV als Ersatz für eigene Erfahrung und eigenes gesundes Empfinden.

     

    Das Volk wird dabei für doof gehalten und für doof verkauft - und merkt es oft gar nicht mehr, denn es unterliegt einem sich fortpflanzenden Herdendenken.

     

    Arme Welt.

  • P
    Patrick

    Wenn man unsere ÖFR mit der BBC vergleicht dann sieht man erst wie schlimm unser ÖFR wirklich ist. Wir geben jährlich drei Milliarden Euro mehr aus als die BBC und haben ein viel schlechteres Programm.

    Dafür sollen wir dann auch bereitwillig zahlen.

    Ich würde für ein ÖF System wie die BBC bereitwillig zahlen... nur für unser völlig reformunwilliges und völlig überteuertes System bin ich nicht bereit zu zahlen.

    Dafür Rundfunkgebühren... NEIN!

  • FM
    Frank Mainberg

    Warum wird verschwiegen, daß M. Greffrath selbst Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks war? Also der Hinweis: M. Greffrath war Redakteur des SFB - und dies

    über mehrere Jahre.

  • H
    haba

    Schade, dass mein monatliches Informationsbudget (z.Z. €22,90 für eine kleine überregionale Zeitung) in Zukunft größtenteils für Fußball, Rentnerbespaßung und staatliche Propaganda draufgehen wird...

    :-(

  • H
    hto

    "Als Mensch anfing seine Toten zu bestatten, wurde er zum Mensch - als er anfing auch daraus ein Geschäft zu machen, war seine Bewußtseinsentwicklung für den Arsch."

     

    Armselig eine Gemeinschaft, wenn für Kommunikation bezahlt werden muß!?

  • BK
    Bernhard Kusche

    Ich zahle nur noch die halbe Gebühr, der Rest geht auf ein Sperrkonto.

    Grund: weil die "politischen" Sendungen tendenziös sind und oftmals zur Schleichwerbung für INSM und ähnliche Organisationen verkommen, Nachrichtensendungen die Versicherungsvertreter mit Professorentitel als Experten verkaufen und dem "Brot-und-Spiele"-Gedanken der Regierenden nichts entgegensetzen.

  • O
    ovau

    ich glaube, die diskussion über diesen artikel findet gerade nebenan auf carta statt: http://carta.info/31012/die-oeffentlichkeit-des-internets-gefaehrlicher-als-kernenergie/

     

    ich finde allerdings, das der verweis auf die vergangenheit bei diesem tatsächlichen problem der zersplitterung der aufmerksamkeit im internet nicht weiterhilft. früher war nie alles besser, höchstens anders.

  • C
    cyctologie

    ich liebe das öffentlich rechtliche. hab früher gesagt: es ist wichtig zu zahlen. aber wer so blöd ist, nachdem ich ihnen kerner und beckmann verziehen habe, mit knopfauge jauch zu kommen. Anne Will abzusägen... (viel spass - dann bald bei rtl? - anne)

     

    die zeiten sind vorbei wo man menschen ein bestimmtes programm aufzwingen konnte. wir haben eine diversifizierte medienlandschaft und trotzdem schreiben/senden alle das gleiche. wenn ich freie meinung will muss ich meine eigenen kommentare lesen. der staat hat's geschafft - ich bin ein mündiger bürger. deswegen will ich meine eigene rückverdummung nicht auch noch bezahlen. auch ich sage: 31 jahre, nie gezahlt und stolz darauf. auf die nächsten 30. weg mit zdf und ard. her mit den leuten die nachts "bernd das brot" (über satellit) auf kika ausstrahlen. ich will flattr fürs öffentlich rechtliche. andernfalls geh ich lieber in den knast. von da aus werd ich der redaktion von frank plasberg 10€ überweisen.

    ICH ZAHLE NICHT FÜR SONE SCHEI..

  • M
    McMalcom

    Grundlegend stimme ich der Kernaussage dieser Meinung zu, gebe jedoch zu bedenken, dass eine allgemeine Abgabe in dieser Höhe zu hoch ist. Da nur ungefähr die Hälfte der Rundfunkteilnehmer überhaupt GEZ bezahlen, käme nun noch einmal die andere Hälfte dazu. Dann wäre es letztlich logisch, die Höhe der Abgabe auch zu senken.

     

    Gerade im Zusammenhang dass der Bürger zu immer mehr monatlichen Abgaben verpflichtet wird (siehe Zusatzbeitrag Krankenkasse etc.), kann dies in Summe sogar in einem Arbeitsverhältnis Stehende schnell an den Rand der Armutsgrenze führen...

     

    Insofern halte ich den Vorstoß zwar für genauso richtig, wage aber zu behaupten, eine Obergrenze von max. 10,- € als Beitragssatz würde den Staatsauftrag der Informationspflicht ebenso erfüllen.

    Guten Tag.

  • V
    vic

    Apropos Fernsehen.

    Heute abend zeigt Panorama im Ersten wie Atomkraft-Konzerne selbst noch ihrem Strahlenmüll finanziell profitieren.

    Und ich habe noch was Gutes gefunden: GoTV aus Österreich.

  • TJ
    The Joker

    Schade, dass Greffraths Freund umgefallen ist:

    Ich boykottiere seit ewig und drei Tagen die AbGEZocker. Im Studentenwohnheim (erfreulich hoher Ausländeranteil: 90 %) hatten wir uns gegenseitig immer gewarnt, wenn mal wieder so ne Type im Türspion gesichtet wurde - das war selbstverständlich!

    Sehe absolut nicht ein, eine Kopfpauschale für steinreiche Schmierlappen wie Reinhold Beckmann, Markus Lantz oder Peter Hahne (und demnächst auch noch die überwunden geglaubte Landplage namens Günther Jauch) zu löhnen. Der zwanghafte Gute-Laune-Terror zu gänzlich unchristlicher Zeit ("Frühstücksfernsehen") - längst ununterscheidbar von SATRTL - ist mir ebenfalls keinen Cent an ÖR-Schutzgeld wert.

  • L
    linni

    Mit Verwunderung habe ich das Plädoyer für Einfalt statt Vielfalt gelesen.

     

    Verstanden habe ich es nicht.

  • G
    Greenspam

    Herr Greffrath,

     

    sie mögen recht haben. In den Trümmer- und Aufbaulandschaften im Westen nach dem 2.Weltkrieg waren(neben RIAS und BBC) die Öffentlich-rechtlichen, DER mediale Raum, der hunderte Kilometer mühelos zu überbrücken verstand und alle einte.

    Und richtig stellen sie zum Absatzende die Frage: "Zwangskultivierung?"

     

    Die Antwort lautete 'Nein'. Damals hatte man die Möglichkeit zu sagen, dass man Musik nur über Platte höre und den Rest der Zeitung entnahm, für die man freiwillig sein Entgelt entrichtete.

    Und die Antwort lautete 'Ja'. Die hungrigen Geister der stillen Generation der frühen 50er, die die letzten Schrecken des Krieges noch mitnehmen mußten, waren begierig als kulturell und politisch stets aktualisierte zu den Hoffnungsträgern heran zu reifen. Und die Gelegenheit diese wie ausgetrocknete Schwämme aufzufüllen, wollte sich auch der elitaristische Geist im im ÖRR nicht nehmen lassen.

     

    Nur sind diese Zeiten vorbei. Der Elitarismus im ÖRR ist verblieben. Der Grund für diesen nicht mehr. Es herrscht keine kulturelle und politische Elite mehr im staatlichen Rundfunk und Fernsehen. Ob dies ein Ergebnis der Quotenfängerei ist, die im Laufe des aufkommenden Privatfernsehens immer wichtiger wurde? Nein!

    Ansonsten hätte die BBC in England die selben Probleme. Hat sie aber nicht!

     

    Nur wo ist es hin das Niveau? Es ist im Internet versickert! Versteckt zwischen Belanglosigkeiten findet man Kultur zuhauf! Neuer, besser und kritischer als eine ARD je sein könnte.

     

    Wenn ich nun erfahre, dass bei steigenden Kosten der Service abnimmt (ca. 80% der Tagesschau.de-Inhalte werden nach dem veralteten 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag gelöscht), unabhängige Radios, wie Radio Blau und Radio Color in Sachsen eben nicht von den ÖRR und den Landesmedienanstalten unterstützt werden, Radiosender, die kulturell eben nicht dem beklagten niveau-losen Boulevardesken entsprechen, sondern losgelöst von Quotendruck bürgerliche Emanzipation und Kultur propagieren, dann frage ich mich ernsthaft warum ich GEZ zahlen sollte. Teile ich meine Gebühr auf Sendungen und Zeiten auf, gebe also zwei Stunden Sendezeit zwischen 20 und 24 Uhr mehr wert als zwischen 2 und 4 Uhr, dann müßte ich meinen GEZ-Betrag auf ein Drittel heruntersenken! Auch wenn ich die Hunderte Internetauftritte der Sender hinzunehme, begrenzt sich mein Zugriff auf eine Seite: tagesschau.de.

     

    Rechnen wir das also durch und sagen uns....NEIN! Entweder präsentieren uns die ÖRR ein besseres Programm-Konzept, oder man kann sie größtteilig einstampfen!

  • GA
    GEZ Abzocke

    GEZ oder Rundfunkgebühren sind ungerecht und überflüssig:

     

    Der Bürger bekommt ja auch keine Zeitung (FAZ, Welt, Zeit, TAZ,... odr Bild - schmunzel) "gratis" ins Haus geliefert --- außer den Werbekäseblättchen!

     

    Im Grunde sollten nur Nachrichten kostenfrei gesendet werden - diese anteilig recht niedrigen Kosten könnten über Steuern finanziert werden. Über Steuern ist sowieso eine einkommensabhängige Regelung vorhanden: wer mehr oder weniger bezahlen muß!

     

    Alle anderen Angebote TV, Radio etc. können und sollten verschlüsselt werden! - Wer es sehen und hören will soll zahlen.

     

    Das klappt beim Kino, bei Privatsendern, auch Telefon wird ja individuell abgerechnet oder mit speziellen Flatratetarifen VielNUTZERN schmackhaft gemacht!

     

    Damit wäre die Sache glasklar: wer TV (zu oft Mist) nicht sehen will, soll ihn auch nicht bezahlen müssen!

     

    Wenn ich gute Filme sehen will, wie the 4. Revolution, Planet Plastik, Wüstenblume etc. dann muß ich jetzt schon gezielt Kinos suchen. Im TV Angebot wird leider zu oft wertvolle Lebenszeit von Millionen Menschen sinnlos vergeudet!

     

    Weiterer Grund gegen GEZ:

    Im Geschäftsleben kommen Verträge über Angebot und Auftrag zustande! So lernt das jeder! Nur die GEZ kassiert ohne Auftrag: Jeder soll zahlen, unabhängig ob er die angebotende Leistung nutzt, oder gar ablehnt!

  • T
    taz@leser

    obwohl ich zugeben muss dass die gesetzlichen sender um längen besser sind, finde ich eine zwangsabgabe falsch. stattdessen könnte man es auch komplett aus mitteln der staatskasse finanzieren und die gebühren endlich abschaffen! (ohne dabei die debatte einere fairen steuerpolitik ins rolen bringen zu wollen!)

     

    das wäre gerechter, denn knapp 18 euro sind nicht für jeden eine gleiche last! der großverdiener merkt das freilich nicht, während der kleine mann wieder darunter leidet. selbst dann, wenn er vor lauter arbeit nicht einmal die zeit hat, TV zu sehen.

     

    ist in meinen augen genau so ein mist wie die "kopfpauschale" - man kann nicht alle pro kopf gleich belasten, wenn die vermögen derart unterschiedlich verteilt sind!

     

    holt euch das geld endlich mal von denen zurück, die darauf sizen! (also auch von den vorständen gewisser TV-sender)

  • D
    Daniel

    Ihrer Meinung kann ich mich nun so gar nicht anschließen. Ich habe Angst vor einem Staat, in dem die regierenden Parteien maßgeblich darüber bestimmen, was ich im Fernsehen und Rundfunk zu sehen bekomme. Dies ist ja der Fall, wie man im Falle des ZDF ja eindrucksvoll vorexerziert bekommen hat. Interessant ist auch, daß Fernsehsendungen aus rot-(rot)-grün-regierten Bundesländern linkes Gedankengut verbreiten und solche aus schwarz-gelb-regierten Ländern rechtes. Man denke da nur an die Kontraste aus Berlin und Reporte aus Mainz und München.

    Der Hessische Rundfunk z. B. ist unter Roland Koch völlig degeneriert. Politisches ist Fehlanzeige, es werden fast nur noch Landfrauen aus Oberhessen und Hessens schönste Burgen gezeigt. "Der Tag", eine inhaltlich etwas breiter aufgestellte und ab und zu kritische Sendung wurde in den weniger gehörten Kulturkanal abgeschoben und sollte ganz verstümmelt werden.

    Und die Zwangsabgabe ist in der Tat eine Unverschämtheit! Ich möchte als Bürger darüber entscheiden können, ob ich Fernsehen oder Rundfunk in Anspruch nehme oder nicht und damit auch darüber, ob ich dafür bezahle. Das ist auch eine Art der Freiheit, die ich für mich in Anspruch nehmen möchte.

    Zum Thema Internet möchte ich noch anmerken: Durch die massive Onlinepräsenz der öffentlich-rechtlichen Anbieter mit ihren "Qualitätsinhalten" vereinnahmt die etablierte Politik nun auch dieses Medium. Unter kommerziellem Druck stehende Anbieter werden an den Rand gedrängt, da hier ein Marktakteur mit erheblich größeren Ressourcen auftritt. Viel Spaß, wenn dort dann auch noch Werbung erlaubt wird! Es ist ja alles irgendwie Rundfunk.

  • P
    pekerst

    "Er habe noch nie Rundfunkgebühren gezahlt, er sähe das auch gar nicht ein. ARD und ZDF seien genau so schrottig wie Sat.1, die kommende Zwangsabgabe ein Skandal."

     

    Ein kluger Mann wie Herr Greffrath schreibt als indirekte Rede zweimal (richtig) "habe" und "seien" und einmal (im falschen Konjunktiv) "sähe" statt "sehe". Und er meint anscheinend, "die kommende Zwangsabgabe seien ein Skandal", was eine falsche Ellipse ist.

  • W
    willy

    Ich zahle nicht für meine eigene Verdummung und nicht für Nachrichtensendungen in denen, vollkommen kritiklos aber immerhin mit hochernster Miene, Regierungsmitteilungen verlesen werden.

     

    Ich zahle für Wasser und Strom Herr Greffrath, aber NUR soviel, wie ICH persönlich davon verbrauche. Und wenn ich davon gar nichts verbrauche, zahle ich auch nichts!

    Erkennen Sie den Unterschied?

  • MK
    Malesi Kalt

    Sie sollten sich schämen für unsere 7,6 Milliarden

    GEZ Gebühren so zu werben.

    10 Millionen Euro für 40 Sendungen (Günther Jauch )

    das ist kein Universität Ersatz.

    250'000,- Euro für eine Stunde quaseln....haben Sie noch alle Tassen im Schrank...???

  • A
    Anti-TV-Schnecke

    Wer kein Wasser und keinen Strom nutzt muß auch nicht dafür zahlen. Die Haushaltsabgabe für die Verdummungspropaganda ist dagegen Piraterie bzw. Wegelagerei.