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Das PortraitMinisterin in Kiel

■ Angelika Birk

Spöttisch ist bereits von der Ministerin für Kinder, Küche, Kate die Rede. Doch Angelika Birk wehrt sich energisch gegen solche Verniedlichungen ihrer Zuständigkeiten. Die 41jährige mit den langen Haaren ist seit gestern Schleswig-Holsteins erste grüne Frauenministerin. Zugeschlagen wurde dem Ressort Frauen die Bereiche Wohnen und Jugend. Mehr als fünf Jahre war die grüne Politikerin Frauenbeauftragte in Lübeck, bis sie im März in den Kieler Landtag gewählt wurde. Angelika Birk gilt als profilierte Frauenpolitikerin und ist Grüne mit Leib und Seele. Langjährige Mitstreiter beschreiben sie als starke und phantasievolle Frau, sie sei sehr beharrlich und durchsetzungsstark: „In Krisen läuft sie zur Hochform auf.“

Nach dem Studium von Germanistik und Philosophie in Düsseldorf und Heidelberg gehörte sie 1979 zu den Gründungsmitgliedern der Grünen in Baden-Württemberg. 1982 zog die in Krefeld Geborene mit 27 Jahren als Mitglied der ersten GAL- Fraktion in die Hamburger Bürgerschaft. Zusammen mit Adrienne Goehler rief sie 1986 die erste reine Frauenliste ins Leben. 1989 zog es sie nach Lübeck, um dort das Frauenbüro aufzubauen. Sie sah es als eine Chance, auf Verwaltungsebene das umzusetzen, was sie bis dahin nur aus parlamentarischer Sicht kannte: Frauenpolitik zur Querschnittsaufgabe zu machen. Dies will sie jetzt auf Landesebene fortsetzen.

Die Voraussetzungen dafür sind gut: Fest verankert sind im rot-grünen Koalitionsvertrag frauenpolitische Forderungen wie zum Beispiel, daß die Auftragsvergabe an Firmen mit der Bedingung für frauenfördernde Maßnahmen vertraglich abgesichert werden soll. Auch die Finanzen stimmen, der Frauenhaushalt ist mehr als verdoppelt worden. Und Birk hat einen großen Rückhalt bei den Frauen im Land – von den Gleichstellungsbeauftragten bis zu den autonomen Frauen.

Dennoch hat die 41jährige wegen der heftigen Proteste ihres Kreisverbandes gegen den von ihr mit ausgehandelten Koalitionsvertrag lange gezögert, ob sie den Posten überhaupt annehmen soll. Was ihr die Entscheidung auch nicht leichter machte: Sie fühlte sich ein bißchen als zweite Wahl. Denn gewollt hatten die Grünen ein Minsterium Bundesrat und Frauen, und als Ministerin ihre Namensvetterin Angelika Beer favorisiert, die jedoch bei dem jetzigen Zuschnitt abwinkte. Kersten Kampe

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