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Zahlen + Fakten

Das Online-Bezahlmodell der taz Jahresrückblick 2020

2020 ist die Zahl der Supporter*innen auf über 26.000 gestiegen. Welche Entwicklungen das sogenannte Krisenjahr sonst gebracht hat, lesen Sie hier.

Bild: taz

Gut, dass zwischen Jahresrückblicken eine natürliche Pause von, naja, einem Jahr liegt. So hat es nun hoffentlich wieder einen Neuigkeitswert, von den rekordverdächtigen Ergebnissen in 2020 zu berichten. Denn wie 2019 war auch das vergangene Jahr eines, in dem taz zahl ich große Schritte gemacht hat.

Auch wenn es inmitten einer Pandemie kaum angebracht ist, in Jubelstimmung zu verfallen, möchten wir die wichtigsten Entwicklungen transparent machen, und die wirtschaftlich wichtigen Erfolge würdigen, die die inzwischen beinahe 27.000 freiwilligen Unterstützer*innen ermöglichen.

Im vergangenen Jahr haben sich 10.168 Menschen neu für taz zahl ich angemeldet. Das ist nicht nur der höchste Wert seit der Erfindung des Bezahlmodells 2011. Es sind auch 75 Prozent mehr neue Unterstützer*innen als im bisher besten Jahr 2015, als taz zahl ich erstmals groß beworben wurde.

In unseren monatlichen Einnahmenberichten haben wir immer wieder über die allgemein höhere Nachfrage nach Journalismus und Information in einer andauernden Krisensituation gesprochen. Dass dieser branchenweite Effekt bei taz zahl ich so stark ausgeprägt ist, ist auch für uns ein überwältigend tolles Ergebnis.

Corona-Kündigungen

Natürlich entscheiden bei 27.000 Unterstützer*innen auch täglich einige davon, ihre Unterstützung zu beenden. Immer wieder haben uns 2020 Kündigungen von Unterstützer*innen erreicht, die mit der Corona-Berichterstattung der taz nicht zufrieden waren, sondern diese als „einseitig“ und „Mainstream“ wahrnahmen. Wir haben diese Kündigungen nicht gezählt, aber die Redaktion hat Mitte Dezember mit einem Faktencheck-Dossier auf diese Vorwürfe reagiert.

Auf der anderen Seite haben Menschen auch finanziell unter der Corona-Pandemie gelitten, 54 Unterstützer*innen haben 2020 ausdrücklich deshalb gekündigt. Da die Wenigsten einen Kündigungsgrund angeben, könnte die eigentliche Zahl noch deutlich höher liegen. Und dennoch: selbst wenn man alle geendeten Unterstützungen herausrechnet und nur das Wachstum der aktiven Community betrachtet, ist 2020 das beste Jahr in der Geschichte von taz zahl ich.

Immer, wenn viele Menschen auf taz.de lesen, steigen die Abschlüsse. Neben der Corona-Pandemie haben die Ermordung des iranischen Generals Qasim Soleimani im Januar, der rassistische Terroranschlag in Hanau im Februar, Hengameh Yaghoobifarahs Kolumne zu Rassismus in der Polizei im Juni und die unfassbare Eskalation rund um US-Politik und -Präsidentschaftswahl immer wieder besonderen Anlass gegeben, Nachrichten zu lesen.

2020 in Zahlen

10.168 Menschen haben sich in 2020 neu angemeldet und für einen regelmäßigen Beitrag entschieden, 131 Prozent mehr als im Vorjahr. 3.119 Beiträge sind in 2020 ausgelaufen oder wurden gekündigt. Die Community wächst damit (netto) um 7.049. Fast ein Drittel der Neuanmeldungen kamen über unsere Mobilseite zustande (30 Prozent bzw. 3.081 Beiträge, 2019: 26 Prozent).

Im Durchschnitt haben sich damit jeden Tag 28 Menschen dazu entschlossen, die taz regelmäßig zu unterstützen (2019: 12). Der Spitzenmonat der Anmeldungen war der April mit 1.777 Neuanmeldungen, der schwächste war der Juli (454).

Die Jahreseinnahmen belaufen sich auf 1.805.792,67 Euro. Das ist eine Steigerung um 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2019: 1.235.998,16 Euro). Über regelmäßige Beiträge kamen dabei 1.560.948,16 Euro zustande, 86 Prozent der Gesamteinnahmen (2019: 93 Prozent), über einmalige Beiträge 244.844,51 Euro (2019: 80.794 Euro).

So gut diese Geschäftszahlen auch sind, sie haben einen bitteren Beigeschmack, da sie zumindest teilweise von den Widrigkeiten und vielen „schlechten Nachrichten“ des vergangenen Jahre begünstigt wurden. Dennoch: Es ist ein Lichtblick, dass das Modell des solidarischen Bezahlens auch oder sogar besonders in einer Krise funktioniert.

In unsicheren Zeiten, in denen viele ein erhöhtes Informationsbedürfnis haben, ist es ein Privileg, diese Informationen Allen zugänglich machen zu können. Dafür, dass sie dieses Privileg finanziell ermöglichen, können wir unseren Unterstützer*innen nicht genug danken!