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Archiv-Artikel

Das Kluge im Faulen

Wenn ein Mensch einmal einen halben Tag lang in den Wäldern spazieren geht, weil er sie liebt, dann besteht die Gefahr, dass er als Tagedieb angesehen wird; wenn er dagegen den ganzen Tag als Unternehmer zubringt und diese Wälder abhackt und die Erde vorzeitig kahl werden lässt, so wird er als fleißiger und unternehmungslustiger Bürger betrachtet.

(H. D. Thoreau, 1817–1862, US-Autor)

Die Neger am Senegal versichern steif und fest, die Affen seien Menschen ganz wie wir, jedoch klüger, indem sie sich des Sprechens enthalten, um nicht als Menschen anerkannt und zum Arbeiten gezwungen zu werden.

(Heinrich Heine, 1797–1856)

Was man nicht im Bett tun kann, ist nicht wert, getan zu werden. (Groucho Marx, 1895–1977, US-Filmkomiker)

Unentbehrlich / Wirklich, er war unentbehrlich! / Überall, wo was geschah / Zu dem Wohle der Gemeinde, / Er war tätig, er war da. / Schützenfest, Kasinobälle, / Pferderennen, Preisgericht, / Liedertafel, Spritzenprobe, / Ohne ihn, da ging es nicht. / Ohne ihn war nichts zu machen, / Keine Stunde hatt’ er frei. / Gestern, als sie ihn begruben, / War er richtig auch dabei. (Wilhelm Busch, 1832–1908)

Wer die ganze Nacht schläft, hat am Tage Anspruch auf ein wenig Ruhe.

(Kubanisches Sprichwort)

Gar nichts zu tun, das ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.

(Oscar Wilde, 1854–1900)

Übe die Reglosigkeit, beschäftige dich mit Untätigkeit, finde im Verzicht Genuss, und du siehst das Große im Kleinen, das Viele im Wenigen. (Laotse, 4./3. Jh. v. Chr.)

aus W. Schneider (Hg.): „Enzyklopädie der Faulheit“. Eichborn, 2003, 192 S., 24,90 Euro