: Das Fliegen von und nach Berlin wird teuer
■ Winterflugplan mit unerfreulichen Überraschungen/ Wegfall der Subventionen deutlich/ Preise werden ans westdeutsche System angepaßt/ Konkurrenzkampf um Bonner Strecke: British Airways und Lufthansa mit jeweils acht Flügen täglich
Tegel. Mit dem Beginn des Winterflugplans am 28. Oktober werden die Preise des Berliner Luftverkehrs an das bisherige westdeutsche System angepaßt — und damit erhöht. Durch den Fortfall der Fluggastsubvention und die Belastung der innerdeutschen Flüge mit der Mehrwertsteuer werden sich die Normaltarife deutlich erhöhen. Zugleich wird ein neuer Billigtarif eingeführt, der nach Angaben eines Lufthansasprechers aus Frankfurt der niedrigste jemals festgelegte Preis ist. Auch die Klasseneinteilungen will man angleichen. Bislang galten im Berlin-Flugverkehr zahlreiche Sonderregelungen aufgrund der Rechte der Alliierten seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Der Hin- und Rückflug von Frankfurt nach Berlin in der Economy-Klasse wird von 460 Mark auf 582 Mark steigen, auf der München- Route von 546 Mark auf 672 Mark. Zwei Arten von Spartarifen werden eingeführt: Der Flieg-und-Spar-Tarif wird höher liegen als der derzeitige Spartarif. Auf der Strecke nach Frankfurt soll er von 316 Mark auf 370 Mark steigen, auf der München- Route von 374 auf 426 Mark. Ein neuer Super-Flieg-und-Spar-Tarif dagegen liegt unter den bisherigen Spartarifen. Er wird auf der Frankfurt-Strecke nur noch 255 Mark, auf der München-Route 293 Mark betragen.
Der Flieg-und-Spar-Tarif soll allerdings nur genutzt werden können, wenn der Passagier den Hin- und Rückflug fest bucht und frühestens am Sonntag nach dem Reiseantritt zurückfliegt. Umbuchungen kosten eine Gebühr. Der Super-Flieg-und- Spar-Tarif habe dieselben Bedingungen, zusätzlich müsse aber der Flugschein spätestens sieben Tage vor Reiseantritt gebucht und bezahlt werden. Diesen Tarif gebe es nur auf ausgewählten Flügen und für eine begrenzte Platzzahl.
Die Deutsche Fluggesellschaft Aero Lloyd, die von Montag an die Strecke Tegel—Frankfurt befliegen wolle, hat als Flugpreis in der Economy-Klasse einen Preis von 524 Mark beantragt. Mit diesem Tarif läge sie zwischen zehn und 15 Prozent niedriger als andere Fluggesellschaften. Für diesen Preis stehe aber die Genehmigung des Bundesverkehrsministeriums noch aus.
Mit insgesamt 16 Flügen pro Werktag wird sich der Konkurrenzkampf zwischen Lufthansa und British Airways auf die Strecke zwischen Regierungssitz und Hauptstadt konzentrieren. British Airways kündigte gestern in Frankfurt an, sie werde wie die Lufthansa mit acht Flügen täglich die Flughäfen Tegel und Köln/Bonn verbinden. British Airways bietet der Lufthansa aber auch auf einer anderen Strecke die Stirn: Ebenso wie die deutsche Airline wollen auch die Briten fünf Flüge täglich nach München anbieten. dpa/ap
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