: Dany und die Frühstückskultur
PASSAU dpa/ddp ■ Der Grünen-Europapolitiker Daniel Cohn-Bendit hat den politischen Aschermittwoch seiner Partei in Passau zu einer Rechtfertigung der 68er-Generation genutzt. Während sein Partei- und Jugendfreund Joschka Fischer sich in Biberach zum wiederholten Male in Bußfertigkeit übte (vgl. Bericht links), rief Cohn-Bendit: „Wir haben uns als 68er nicht zu schämen, und wir haben uns als Grüne nicht zu schämen.“ Die Suche nach den „Frühstückspartnern“ von Außenminister Joschka Fischer in dessen Zeit als 68er-Straßenkämpfer nannte er „popelig“. „Wir haben gegen den spanischen Diktator Franco demonstriert, andere haben mit ihm gefrühstückt.“ Er wünsche sich statt der deutschen Leitkultur eine „Frühstückskultur“. Und überhaupt: „Wir haben über Moral und Sexualität diskutiert, und wir haben nicht nur diskutiert.“ Es gebe keine Generation, die „so oft so schwierige Debatten“ geführt habe. Für die Grünen sei es das Problem, dass die Partei sich gewandelt habe und jetzt auch Verantwortung tragen müsse. Sie müssten lernen, zur Bundesregierung solidarisch zu sein und gleichzeitig die eigene Identität zu wahren.
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