: „Dann werden andere Wege eingeschlagen“
■ USA: Mehr Druck auf Nordkorea, um neue Atominspektionen zu erzwingen
Washington/Seoul (AFP/taz)
„Wenn sich Nordkorea weigert, die Gespräche über atomare Fragen fortzusetzen, wird die internationale Gemeinschaft keine andere Wahl haben, als bei den Vereinten Nationen andere Wege einzuschlagen“, sagte US-Außenminister Warren Christopher am Donnerstag in Washington. Nachdem die Inspektoren der Internationalen Atomenergie-Organisation kürzlich aus Nordkorea zurückkehrten und erklärten, daß sie bei der Überprüfung der Atomanlagen erheblich behindert worden waren, suchen die USA den Druck auf die Regierung in Pjöngjang zu verschärfen. Ob es allerdings zu UN-Sanktionen kommen kann, ist fraglich: Bislang hat China immer deutlich gemacht, daß es einen solchen Schritt im Weltsicherheitsrat nicht unterstützen würde. Auch andere asiatische Staaten haben sich bislang für ein diplomatischeres Vorgehen ausgesprochen – allen voran Südkorea, das alles vermeiden möchte, was den Nachbarn im Norden provoziert. So erklärte ein Sprecher des südkoreanischen Auswärtigen Amtes gestern, die Regierungen in Südkorea und den USA wollten vor der Verhängung von Sanktionen zunächst alle Möglichkeiten ausschöpfen, den Konflikt auf dem Verhandlungswege zu bereinigen. In Seoul bestritt man gestern auch die von Nordkoreas offizieller Nachrichtenagentur erhobene Behauptung, daß die USA und Südkorea ein gemeinsames Manöver abhalten, bei dem am Mittwoch 350 Kampfflugzeuge beteiligt gewesen seien. Wenn sich Nordkorea aber weigere, zusätzlichen Atominspektionen und dem Austausch von Gesandten mit Südkorea zuzustimmen, so der Sicherheitsberater des südkoreanischen Präsidenten Kim Young- Sam, Chung Jong-Wook, dann werde das gemeinsame US-südkoreanische Manöver „Team Spirit“ stattfinden. Auch US-Raketen des Typs „Patriot“ würden in Südkorea stationiert.
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