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Daimler Contemporary / Haus HuthSerielle Demokratisierung

Kunst als „Nippes“, als Konsumgut so essenziell wie Waschmittel: So formulieren Künstler_innen und Galerist_innen aus Köln, New York, Paris und Rom im Filmessay „Konsumkunst – Kunstkonsum“ (1967) von Gerry Schum und Bernhard Höke ihre Vision einer Demokratisierung der Kunst durch serielle Massenproduktion. Langfristig scheiterte die Realisation der Multiples in hoher Auflage an der Existenzangst des Kunsthandels und der Zögerlichkeit der Produktionsfirmen. Der Glaube an eine antihierarchische Ästhetik des Minimalismus und seiner seriellen Ordnungen spricht umso trotziger aus dem Film. 1968 im WDR ausgestrahlt, schlägt er in der Ausstellung „Serielle Formationen 1967/2017“ bei Daimler Contemporary den Bogen zum historischen Referenzpunkt: der Frankfurter Schau „Serielle Formationen“ von 1967. Blau-weiße Metallskulpturen der gruppe x,Klebebänder von Charlotte Posenenske und Ping-Pong-Bälle von Paul Talman kehren hier wieder. Verwandtes kommt hinzu: Wolfgang Schmidts „Serie 17“ (ca. 1967) durchbricht – als schwebendes Flugobjekt aus geschwungenem Kunststoffplatten – die vorherrschende Spiegelsymmetrie. NYM

Bis 5. 11., tägl. 11–18 Uhr, Alte Potsdamer Str. 5

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