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DVU sammelte 4.000 Fans in Passau

■ 1.000 protestierten friedlich/ 83 Festnahmen bei Randale im Vorfeld/ Einreiseverbot für CSFR-Journalisten

Passau (dpa) — Bei einer Kundgebung der rechtsextremen Deutschen Volksunion (DVU) hat die Polizei am Samstag in Passau 83 Personen vorläufig festgenommen. Während die meisten von ihnen nach Feststellung der Personalien wieder freigelassen wurden, erging nach Angaben eines Ermittlungsbeamten gegen etwa ein halbes Dutzend junger Leute Haftbefehl wegen Landfriedensbruchs.

Im Vorfeld der Veranstaltung in der Passauer Nibelungenhalle, zu der knapp 4.000 DVU-Anhänger aus dem In- und Ausland gekommen waren, und einem Protestmarsch von rund 1.000 Demonstranten gegen das Treffen der Rechtsextremen war es zu Krawallen in der Passauer Innenstadt gekommen. Dabei gingen Schaufensterscheiben zu Bruch und Autos wurden demoliert, sagte ein Polizeisprecher. Die Kundgebung der als verfassungsfeindlich eingestuften DVU und die Gegendemonstration selbst seien ohne Zwischenfälle verlaufen. Auch in der Nacht sei es nicht zu den befürchteten Zusammenstößen zwischen beiden Gruppen gekommen.

Acht CSFR-Bürgern, darunter drei Journalisten, die gegen die Kundgebung der DVU protestieren wollten, verweigerten die deutschen Grenzbehörden die Einreise nach Deutschland. Als Grund für die Rückweisung sei das Mitführen antifaschistischer Symbole genannt worden, meldete die tschechoslowakische Nachrichtenagentur 'cstk‘. Nach einer Leibesvisitation, die von den deutschen Beamten in „erniedrigender Weise“ vorgenommen worden sei, seien die acht mit dem Paßvermerk „unerwünscht“ in die Tschechoslowakei zurückgeschickt worden.

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