DIE ZUKUNFT DES DURSTES : Dienstbier darf nicht sterben
PRAG dpa/taz | Jahrelang bis zu seinem Tod am 8. Januar 2011 verehrten wir den tschechischen Außenminister Jiří Dienstbier. Nicht nur, weil er bereits als Journalist im Prager Frühling der sechziger Jahren konsequent für die Freiheit eintrat; nicht nur, weil er nach seiner Entlassung als Heizer arbeitete und Heizer grundsympathische Kerle sind, da sie den wahrscheinlich größten Durst der Welt haben; vor allem verehrten wir Jiří Dienstbier wegen seines Namens, hielt er doch in diesen unseren sauberen und korrekten Zeiten der Abstinenz das traditionelle Dienstbier hoch. Schon in der Mittagspause beispielsweise zur Weißwurst muss einfach ein Dienstbier getrunken werden, anders geht es gar nicht. Ohne Dienstbier wäre die Welt ärmer, trockener und leerer. Umso mehr freut es uns, dass jetzt Jiří Dienstbier junior den Senatssitz seines Vaters gewonnen hat. Dienstbier forever!