DIE ZERLEGTE ZAHL : 16,7 Milliarden Dollar
Es ist die höchste Geldbuße, die je ein Unternehmen in den USA bezahlt hat. 16,7 Milliarden Dollar (etwa 13 Milliarden Euro) muss die Bank of America (BofA) für die Täuschung von Anlegern in der Immobilienkrise zahlen. Mit dem Deal bestrafen die US-Behörden das Geldhaus erneut für die Tricks beim Handel mit Schrottimmobilien („Subprime“). Die kamen von der BofA, aber vor allem von den Banken Countrywide und Merrill Lynch, die die Bank of America in der Immobilienkrise 2008 billig schluckte.
Von den 16,7 Milliarden gehen 9,6 Milliarden cash an US-Regierung und Bundesstaaten. 7 Milliarden sollen die Hauskredite der Opfer verbilligen, höhere Belastungen durch Steuern kompensieren und Städten den Bau von bezahlbaren Mietwohnungen ermöglichen. Insgesamt hat die BofA damit rund 50 Milliarden für ihre rücksichtlosen Geschäfte gezahlt. Auch andere Institute bluten für die Strategie von US-Justizminister Eric Holder (“It’s payback time“): JPMorgan Chase zahlte 13 Milliarden, Citigroup 7 Milliarden. Holder erklärte denn auch gleich: „Diese Einigung schließt nicht die Strafverfolgung der Bank oder ihrer Angestellten aus.“ Bisher ist allerdings von den Managern, die für Subprime-Krise und Rezession verantwortlich waren, kaum jemand belangt worden.
Eric Holder ist keineswegs der Robin Hood der Wall Street. Denn trotz der Rekordstrafe werden die Banken längst nicht so hart getroffen, wie es klingt. Die New York Times errechnete, dass der Deal wegen Hintertüren die BofA „nur“ 12 Milliarden Dollar kosten. Und allein im zweiten Quartal hat das Haus 2,3 Milliarden Profit gemacht. Die Strafsumme entspricht etwa dem Gewinn von drei Jahren.
Mit dem aktuellen Deal ist die BofA ihre Altschulden und schlechte Nachrichten los. Kein Wunder also, dass die Börse auf die Nachricht von der Rekordstrafe eindeutig reagierte: Der Kurs stieg um 4 Prozent. BPO