DIE WERBEPAUSE : Was die wilden Kerle gucken
Die Bundesliga startet heute in ihre Jubiläumssaison: 50 Jahre Elitefußball. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und ihre Partner werden nicht müde, die tolle Entwicklung hervorzuheben: Stadionbesuche sind mittlerweile ein Ereignis für die ganze Familie. Vorbei die Schmuddelzeiten mit Hooligans und vollumzäunten Laufbahnen, hinter denen die Zuschauer auf Holzbänken ihren Feldstecher brauchten, um die Spieler zu erkennen. Die Spielstätten sind ultramodern, super besucht und mit Langnese-(alternativ: DKB-)Familienblöcken in den Kurven. Mit Maskottchen, Kinderschminken, Popcorn, ohne Rauchen, ohne Alkohol. Da gehen alle gern hin – nur der böse, ausgestoßene Onkel mit Stadionverbot nicht.
Auch die ARD poliert die Liga auf Hochglanz. Schließlich zahlt sie geschätzte 100 Millionen Euro pro Jahr dafür, samstags als Erste die Spiele zusammenfassen zu dürfen.
Und wie bewirbt die ARD dieses Fußball-Phantasialand? Mit einem Knetgummisteinzeitmann, der seiner Steinzeitfrau auf ihre mit einem Fußball-BH bekleideten, prallen Titten starrt. Darüber der Satz: „Männer waren schon immer so.“
Da hilft der DFL alles Werbegefasel von der familienfreundlichen, immer weiblicher werdenden Bundesliga nichts. Die ARD-Werbeverantwortlichen wissen, wer wirklich auf Fußball steht: Männer. Beharrt und immer geil. Wie in der Steinzeit. Danke fürs Geraderücken. JÜK