DIE WERBEPAUSE: Die Tasche zum Ball

Es ist schon seltsam, wie sich die französische Firma Louis Vuitton, Hersteller von gerne raubkopierten Taschen, sich derzeit an den Fußball ranzwanzt. Erst wurde mit viel Tamtam der „offizielle“ und maßgeschneiderte Reisekoffer für die WM-Trophäe vorgestellt, nun folgt Stufe zwei mit gleich drei Größen der Fußballwelt. Wo früher eher mal in Ehren ergraute Grandseigneurs wie Michail Gorbatschow oder Sean Connery für Louis Vuitton Werbung machten, delektieren sich jetzt Pelé, Zinédine Zidane und Maradona an einem Kickerspiel. Auf dem Bild fehlt eigentlich nur noch Gott persönlich, so sehr protzt die Firma mit der geballten Prominenz ihrer angeblichen Kundschaft – zu der einst auch Brigitte Bardot, Salvador Dalí oder Juliette Gréco gehörten. Franz Beckenbauer hätte wohl nicht mehr ins Bild gepasst, ohne den Blick auf die dunkelbraunen Gepäckstücke im Hintergrund zu verstellen. Trotzdem bleibt ein Hautgout: Eine Marke, die von ihrer Vergangenheit lebt, wirft sich dem Proll-Sport Nummer 1 in die Arme. Pelé hin, Zidane her. FRA