DIE WERBEPAUSE : Die Überflieger unter den Ideen
Wer sich in der Flugbranche auskennt, weiß: Unternehmen sind sich nicht zu schade für absurdeste Vorschläge. Dabei gilt: je mehr Überflieger, desto besser.
Jüngstes Beispiel: Airbus. Laut FAZ hat der Flugzeugbauer ein Patent angemeldet, das Fahrradsättel statt Flugzeugsitze in der Kabine vorsieht. So können mehr Passagiere transportiert und Kosten gespart werden.
Klingt gut, ist aber pure PR. Auch bei Airbus heißt es, es handle sich lediglich um eine „Idee“, an der sich das Unternehmen die Rechte habe sichern lassen. Für die nächste Zukunft sei die „Umsetzung nicht geplant“, so ein Airbus-Sprecher zur taz.
Eine alte Masche: Vor allem die Billigairline Ryanair prescht ständig mit irren Meldungen vor. Mal wollte sie Stehplatztickets verkaufen, nur eine Toilette im Flugzeug einbauen oder die Toilettentür mit einem Münzschloss versehen. Klingt zwar nach einer Verschlechterung für die Passagiere, hat Ryanair aber doch Medienpräsenz verschafft.
Auch der EU-Luftfahrtbehörde EASA sind solche „Neuheiten“ wohlbekannt – und es ist klar, dass es sich um Wolkenkuckucksheime handelt. Oft würden neue Patente angemeldet, die niemals in Produktion gehen, so ein Sprecher. Und: „Solche Ideen sind oft mehr ein grober Entwurf als ein konkreter Vorschlag. Letztens wurde der Vorschlag eines fensterlosen Cockpits patentiert.“ SIMON PÖTSCHKO