DIE LIEBESERKLÄRUNG : Snoop Dogg
Der US-Rapper liebt die Fernsehserie „Game of Thrones“ und bezieht sein historisches Wissen aus ihr
Oh, Snoop Dogg, Snoop Doggy Dog, Snoop Lion, Snoopzilla, Mann der tausend Namen. Du Serienjunkie, du Rap-Gott, du Wissbegieriger.
Snoop Doog liebt Fernsehserien, er schrieb für die Vampirserie „True Blood“ vor vier Jahren eine Ode an die Hauptfigur Sookie Stackhouse, und für das zweite Mixtape zur Fantasy-irgendwie-Mittelalter-Serie „Game of Thrones“ hat er den Song „Lannister’s Anthem“ beigesteuert.
Was der Rapper so an der Serie schätze? „Ich schaue ‚Game of Thrones‘ aus geschichtlichen Gründen, um besser zu verstehen, wie die Welt aussah, bevor ich geboren wurde“, sagte er im Interview mit der US-Zeitung New York Post. Oh, Snoop Dogg, jetzt lachen dich alle aus. Sie sagen, du könntest nicht Fiktion und Realität auseinanderhalten. Sie sagen, du würdest zu viel kiffen. Und das nur, weil du an Drachen, White Walkers (so Eis-Winterzombies) und den Herrn des Lichtes, den roten Gott, glaubst. Aber wahrscheinlich bist du einfach viel, viel, viel schlauer als der Rest.
Natürlich kannst du „Game of Thrones“ aus historischen Gründen dir anschauen. Der 43-Jährige sagte weiter im Interview: „Ich möchte wissen, wie wir uns von damals bis heute entwickelt haben und welche Gemeinsamkeiten die Vergangenheit und das Jetzt haben.“ Und auch das haben die Kritiker falsch verstanden und machen sich weiter über dich lustig. Oh, Snoop, Sie verstehen dich einfach nicht.
Denn natürlich lassen sich Dinge aus „Game of Thrones“ ziehen: Wer etwas über Machtverhältnisse damals und heute verstehen will, sollte nicht nur Machiavellis „Der Fürst“ ausgraben, sondern sich die HBO-Serie anschauen, in der alle, wirklich alle versuchen, den Eisernen Thron zu besteigen, und dafür nicht selten über Leichen gehen. Oh, Snoop, hör nicht auf sie. Oh, Snoop, schau weiter deine Serien und singe Lieder über sie. ENRICO IPPOLITO