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Archiv-Artikel

DIE GESELLSCHAFTSKRITIK 25 Jahre Kampf

Was sagt uns das? Viele Eltern haben den Game Boy verflucht. Dabei hat er uns mehr gelehrt als manches Malen und Basteln

Von JÜK

Für viele Kinder war es ein zäher Kampf: Unzählige Male musste der Game Boy auf den Wunschzettel geschrieben und die Erziehungsberechtigten auf langen Autofahrten genervt werden, eh sie einknickten. Endlich. Ein Game Boy zum Geburtstag.

Doch damit war der Kampf nicht vorbei. Denn Nintendos Konsole für beide Hände, die vor 25 Jahren in Japan auf den Markt gekommen war und derzeit Jubiläum feiert, war bei pädagogisch engagierten Eltern ähnlich verpönt wie Fernsehen oder Waffen mit Platzpatronen. Game-Boy-Verbot wurde zum beliebten Sanktionsinstrument. Dabei hat uns, den heute Um-die-30-Jährigen, der Game Boy beim Tetris- oder Super-Mario-Daddeln spielerisch beigebracht, wie es ist, sich ausdauernd und zielstrebig mit einem Minibildschirm in der Hand auseinanderzusetzen. Nur wegen des Game Boys fiel der Umstieg auf die alten Handys und dann auf die neuen Smartphones so leicht. Das hätte uns kein Erwachsener je so gut beibringen können. Danke, Game Boy! JÜK