DIE GESELLSCHAFTSKRITIK : Der Schwachsinn der Quandts
WAS SAGT UNS DAS? Die fragwürdige Griechenland-„Berichterstattung“ der „Bild“-„Zeitung“ wird mit dem Herbert-Quandt-Medien-Preis ausgezeichnet
Natürlich ist es Klasse, simple Erkenntnisse über ein Land und seine Leute unter Überschriften wie „Geheimakte Griechenland“ unters Volk zu bringen und endlich mal klar zu machen, was faulevielzufrührenteabzockendeunproduktiv-Griechen vom deutschfleißigen Bild-Bienchen unterschiedet.
Nicht allzu viel nämlich, aber auf plumpe Statistik ist gut reinfallen, dachte sich ja eben erst wieder die Kanzlerin und bekrittelte volles Rohr die „Südländer“. Auch nett von Bild, von Titanic zu lernen und in Athen schon mal olle Drachmen an verdutzte Passanten zu verteilen. Es spricht für die Familie Quandt (BMW), dem in einer Studie der Otto-Brenner-Stiftung als Agitprop dokumentierten Zauber jetzt höchste Weihen und den mit 50.000 Drachmen – sorry: Euro – versehenen Herbert-Quandt-Medien-Preis zu verleihen. Die Griechen fahren eben zu wenig BMW. Und die unabhängigen Chef-Juroren wie Roland Tichy (Wirtschaftswoche), Stephan-Andreas Casdorff (Tagesspiegel) und Helmut Reitze (HR-Intendant) sind bestimmt eh viel zu beschäftigt, um was anderes als Bild zu lesen. STG