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DGBank will ran— an die Ost-Genossen

Bonn/Frankfurt (ap/dpa) — Die DG Bank in Frankfurt, Spitzeninstitut der Volks- und Raiffeisenbanken, will einem Bericht der Bonner Zeitung 'Die Welt‘ zufolge rückwirkend zum 1. Juli die Genossenschaftsbank Berlin übernehmen und sich damit als Spitzeninstitut für alle Genossenschaftsbanken in der DDR etablieren. Der Verwaltungsrat der DG Bank hatte die Fusion am Montag beschlossen, doch muß wegen der notwendigen Kapitalerhöhung von 440 bis 500 Millionen Mark die Zustimmung einer außerordentlichen Vollversammlung am 2. Oktober eingeholt werden.

Die Genossenschaftsbank Berlin ist die Rechtsnachfolgerin der ehemaligen Ostberliner Bank für Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft (BLN). Über ihre 176 Niederlassungen, darunter 14 Bezirksdirektionen, war die BLN für das Kredit- und Einlagengeschäft mit den 5.300 landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), 2.000 volkseigenen Betrieben der Landwirtschaft und 272 bäuerlichen Handelsgenossenschaften zuständig.

Die Bilanz der DG Bank würde sich durch die Übernahme um rund zehn Milliarden Mark zum Jahresende ausweiten. Jetzt hat sie 201 Milliarden. Risiken aus dem ehemaligen Kreditgeschäft der BLN mit den LPGs werde die DG Bank nicht übernehmen. Sie sei nur in die Abwicklung für Altkredite einbezogen.

Ihren Streit um Wertpapiergeschäfte mit französischen Kreditinstituten will die Bank außergerichtlich klären, sagte DG-Chef Guthardt. Im Frühjahr hatten französische Banken den Vorwurf erhoben, die DG Bank komme Verpflichtungen im Umfang von sechs Milliarden DM nicht nach. Die DG Bank hatte eingelenkt, sich aber die rechtliche Klärung des Falles vorbehalten.

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