DER SPECHT DER WOCHE: Der böse Wolf

■ Christian Specht, 45, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin Friedrichshain- Kreuzberg sowie im Berliner Rat der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild der Woche.

In diesem Bild zeige ich Rotkäppchen und seine Oma. Sie treffen den bösen Wolf im Grunewald. Es ist ein schöner Tag, und draußen ist es noch hell. Der Wolf will Rotkäppchen und seine Oma auffressen, weil er lange nichts mehr zu essen bekommen hat und sehr hungrig ist. Natürlich verrät er es den beiden aber nicht, weil es sein Geheimnis ist.

Die Oma und ihre Enkelin wissen nicht, was der Wolf mit ihnen vorhat. Sie müssen zu ihm hoch gucken, weil er viel größer ist als sie. Die Oma ist sehr ängstlich. Sie hat immer Sorge, dass sie beklaut wird, weil sie sehr reich ist und sich nicht mehr wehren kann. Das kann man ja auch gut verstehen. Im Grunewald trifft sie meistens nur andere reiche Leute. Deswegen geht sie auch nur dort spazieren. Rotkäppchen hat keine Angst und würde sich gerne mit dem Wolf unterhalten. Vielleicht führt er ja auch gar nichts Böses im Schilde, denkt es sich.

Der Wolf will aber beide aufessen. Das kann man ja auch gut verstehen. PROTOKOLL: JSP