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Archiv-Artikel

DER RECHTE RANDWER NUN IN NIEDERSACHSENS LANDESELTERNRAT SITZT Der Mann der „Halbnegerin“

Der niedersächsische Pegida-Organisator Christian Pothin ist seit Jahresanfang Mitglied im Landeselternrat (LER). Der Wildeshausener vertritt dort die Berufsbildenden Schulen. „Das wussten wir nicht“, sagt die Leiterin der Geschäftsstelle des LER, Sabrina Wachsmann. Sie stellte klar, dass der LER keine Bildungspolitik betriebe, sondern die Interessen der Eltern vertrete.

Pothin, ehemaliger Kreisvorsitzender der AfD im Landkreis Oldenburg, trat im Januar bei der Hagida in Hannover als Versammlungsleiter auf. Zuletzt hat er am Montag eine Kundgebung des Oldenburger Pegida-Ablegers geleitet. Der Hauptredner Michael Stürzenberger, Bundesvorsitzender der radikal antiislamistischen Partei „Die Freiheit“, wetterte dort gegen den Koran als das „gefährlichste Buch der Welt“.

Wo Pothin steht, zeigen seine Äußerungen im Internet. Bei Twitter bezeichnete sich der 47-Jährige als „Patriot“. Nachdem er sein Amt als AfD-Kreisvorsitzender niedergelegt hatte, postete er auf Facebook, nun könne er wieder „einen Saufen gehen“ und Witze über „Dicke“ und „Schwuchteln“ erzählen.

„Deutschland hat ein Problem“, schrieb er auf seinem mittlerweile gelöschten Blog. „Damit meine ich die Politiker, Lügenpresse und Medien.“ Darin drohte er auch: „Glaubt mir, liebe Freunde von der Antifa, ich bin kein Pazifist.“ Auf Facebook beteuerte Pothin, er sei kein Rassist, denn seine Frau sei „Ausländerin (Halbnegerin, mein kleiner Negerkuss)“.

Der Vorsitzende des LER, Stefan Bredehöft, will seinen neuen Mitstreiter erst am Wochenende kennengelernt haben. In seinem Leitbild spricht sich der LER für ein tolerantes, religionsübergreifendes Miteinander aus. „Wir sind ein Querschnitt der Gesellschaft“, sagt Bredehöft. „Bei Rassismus und Rechtsextremismus ist aber bei mir Schluss“. ANDREA RÖPKE/ANDREAS SPEIT

Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland