DER RECHTE RANDWER GENAU DIE „BRIGADE 8“ IST : Nazis auf Rädern
„Eine neue Bruderschaft ist bereits in aller Munde, das Gerücht einer neuen weißen Macht dreht bereits die Runde“, so wird die Gruppierung besungen. Und: „Heil! Heil! Heil! Der Brigade 8“. Der Liedtext der Band „Legion Germania“ offenbart: Diese Rocker sind Rechtsextreme.
Den Aufbau der „Bruderschaft“ betreibt der Schleswiger Unternehmer Christian M., der sich sich im Internet als „President Brigade-Crew“ bezeichnet. Über das Portal „VK“ vertreibt er auch gleich das dazugehörige Merchandising. Und das Kürzel des Rockerclubs „B 8“ hat er auf den Hals tätowiert.
Die Anspielung auf das Netzwerk „Blood & Honour“ (B&H), das Rechtsrockbands unterstützte und CDs vertrieb, dürfte kein Zufall sein: Seit dem Verbot im Jahr 2000 steht „28“ für B&H. Die „Brigade“ wiederum hat gute Kontakte nicht nur zur Rechtsrockband „Legion Germania“, sondern genauso zu „Endstufe“, „Strafmaß“ und „Bunker 16“.
„In den letzten Jahren treten immer wieder Rechtsextreme in Rockerkluft auf“, sagt die Journalistin Andrea Röpke, Kennerin dieser Mischszenen. Neonazis übernähmen Style und Habitus von „Outlaw-Motorradclubs“. Auch die „Brigade 8“-Mitglieder tragen schwarze Kutten mit den typischen Aufnähern darauf, posieren mit Pistolen, Sturmgewehren und Handgranaten. Gratuliert man sich zum „Wiegenfest“, dann gerne unter Verwendung von Reichsadler und Hakenkreuz. Aufnäher der „Bruderschaft“ – „Supporter Brigade 8“ – verkauft unter anderem der rechtsradikale „Zentralversand“.
So wie etwa auch die „Bandidos“ ist die „Brigade“ in Chapters organisiert, Ortsgruppen gibt es in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, zudem auch in Thüringen und Sachsen. Im Juni 2013 verhinderte die Polizei in Harpstedt (Kreis Oldenburg) eine Party der „Brigade 8 Crew Bremen“. Ein Fest in Bremen selbst war den Nazi-Rockern verboten worden.
Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland