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Archiv-Artikel

DER RECHTE RAND Rotlicht und braune Szene

„Rivalisierende Bikergruppen“ seien in Kiel aneinander geraten, meldeten am Wochenende verschiedene Medien. Die Polizei hatte in ihrer Erklärung zuvor erklärt, dass es zwischen Hells Angels und „einer weiteren Gruppe (…) zu massiven körperlichen Auseinandersetzungen“ gekommen sei.

Offensichtlich hatten am 29. August um 8.45 Uhr vor dem Kieler Amtsgericht 30 Rocker und bekannte Neonazis aufeinander losgedroschen. Einer der Hauptbeschuldigten ist Peter Borchert, früher schleswig-holsteinischer NPD-Landeschef, jetzt Führer einer Freien Kameradschaft. Schon am Freitag nahm ihn die Polizei fest, vermeldet der SPD-Infodienst Blick nach Rechts. Seitdem sitzt er in Haft. Wegen Verdacht der gefährlichen Körperverletzung, erklärt die Staatsanwaltschaft. Warum die Polizei aber nicht auf den politischen Bezug hinwies, trotz der Festnahme des bekannten Neonazis, bleibt unbeantwortet.

Augenzeugen berichten auch, dass Rechte der Polizei entwischten. Zuvor waren zwei Personen durch Messerstiche schwer verletzt worden. Erst als die Polizei kam, endete die Schlägerei. Vor dem Gericht sollte eine Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung vom 3. März 2007 verhandelt werden.

An jenem Tag waren in der Diskothek „Mausefalle“ Gruppenangehörige aufeinander los gegangen, Dennis K., Betreiber eines Tattooshops in Neumünster, wurde schwer verletzt.

Am Freitag soll jetzt Borchert ihn stark verwundet haben. Im Kieler Rotlichtmilieu bewegt sich Borchert schon lange. Anfang Oktober 2007 kam er, der wegen Waffenhandel einsaß, vorzeitig raus. Rotlicht-Milieu und braune Szene soll er beliefert haben, heißt es. Vielleicht geht es beim aktuellen Krach wieder um Deals im Milieu. So arbeitete bei K. Klemens Otto. Borchert und Otto lenkten einst „Combat 18 - Pinneberg“, ein „Kampfbund“, der 2003 als kriminelle Vereinigung aufgelöst wurde.