DER RECHTE RAND : Rechtsstreit statt Auszahlung
Seit der Eröffnung des Thor Steinar-Ladens in der Hamburger Innenstadt häufen sich die Gerüchte. So soll die HSH Nordbank vor Unterzeichnung des Mietvertrages gewusst haben, was die „Protex GmbH“ in der Passage verkaufen will. Ein weiteres Gerücht: die Bank wolle sich „freikaufen“ um den unliebsamen Mieter loszuwerden.
Die HSH Nordbank reagierte nun auf diese Gerüchte: „Keine Prämie für den Auszug, das ist ausgeschlossen“, versichert Christian Buchholz, Sprecher der HSH Nordbank. 800.000 Euro sollen im Gespräch gewesen sein, um Uwe Meusel, Mieter des Ladens, loswerden zu können. Denn seit der Eröffnung des Thor Steinar-Ladens „Brevik“ herrscht in der Shopping Passage in der Hamburger City keine Einkaufslaune mehr. Nur „Brevik“ macht mit der, in der rechtsextremen Szene beliebten Marke Kasse. Fast den ganzen Tag stehen vor „Brevik“ Demonstranten, Passanten schauen kopfschüttelnd vorbei. Zwischen Käufern und Protestierern stehen Polizei und private Sicherheitskräfte.
Als Betreiber der Passage, betont Buchholz, „haben wir die Zahl der Sicherheitskräfte stark erhöht“. Ein Ausnahmezustand, den die Bank neben der Betonung „arglistig getäuscht“ worden zu sein, hervorhebt. „Wir beobachten eine ständige latente Gefährdung der öffentlichen Sicherheit in der Passage und den umliegenden Straßen und Plätzen“, so Buchholz. Diese Situation sei eindeutig auf den Einzug des Ladens zurückzuführen, sagt Buchholz und betont: „Dass der Schutz eines Mieter über den Schutz der anderen 30 Mieter gestellt wird, ist unhaltbar“.
Inwieweit ein Gericht diesen Argumenten -Täuschung und Gefährdung - folgt, bleibt abzuwarten. Eine sofortige Schließung, bis zur letztinstanzlichen Entscheidung, konnte bisher kein Vermieter erwirken. „Das wäre schön, wenn beim laufenden Rechtsstreit, der Laden geschlossen sein müsste“, rutschte es Buchholz heraus.