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Archiv-Artikel

DER RECHTE RAND NPD-Frauen planen Auftritt als „nette Nachbarinnen“

In Niedersachsen treiben NPD-Frauen die Strategie ihrer Partei voran, ihre Akzeptanz in den Kommunen zu stärken. So beschloss der Landesverband des „Rings Nationaler Frauen“ (RNF) um Ricarda Riefling in Bad Lauterberg, „die regionale Arbeit“ künftig „großflächig abzudecken“, und taufte die „Region Hannover Land“ des RNF um in „Niedersachsen-Süd“. Fritz Vokuhl, Sprecher der „Arbeitsgemeinschaft für Weltoffenheit und Demokratie im Landkreis Osterode“, befürchtet, dass ein verstärktes Engagement der rechten Frauen Erfolg haben könnte: Die Wahlergebnis für die NPD könnten „höher ausfallen“. Bisher sitzt im Stadtrat von Bad Lauterberg mit Michael Hahn ein NPD-Mitglied.

Schon jetzt beobachtet Vokuhl, dass in der Kurstadt rechtsextreme Frauen vermehrt offen auftreten. Selbstbewusst seien sie, was andere Frauen beeindrucken würde. Die nächste Kommunalwahl ist in zwei Jahren. Bis dahin könnten die Frauen sich als nette Nachbarin, freundliche Klassenkameradin und hilfsbereites Vereinsmitglied inszenieren.

Wie eine Studie der Universität Leipzig zeigt, ist der Anteil weiblicher NPD-Wähler in drei Jahren um knapp zehn Prozentpunkte gestiegen. Lag er 2006 noch bei 26,5 Prozent, waren es in diesem Jahr bereits 36,4 Prozent. Genau dieses Potenzial will die NPD mit dem Ring Nationaler Frauen abschöpfen. Frauen sind in der Partei als Sympathieträgerinnen gern gesehen – mit ein Grund, warum die NPD den RNF gegründet hatte.

Der RNF selbst erklärt sich den Zuwachs durch die Hinwendung zu sozialen Themen und die Würdigung der Rolle der Frau als Mutter, ohne ihr die Gleichberechtigung abzusprechen. Der Ring sei „kein Häkelverein“, hat die RNF-Vorsitzende Edda Schmidt erklärt. Allerdings gehöre es zum „politischen Einsatz“ der „Jüngeren“, „mit mehreren Kindern für den Fortbestand unseres Volkes“ zu sorgen.

Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland