DER ENTSCHEIDENDE SATZ :
Die Wohlstandskultur führt zur Globalisierung der GleichgültigkeitPAPST FRANZISKUSFür seine erste Dienstreise hat das Oberhaupt der katholischen Kirche in dieser Woche die italienische Insel Lampedusa gewählt, den Hauptauffangort für Boatpeople, die aus Afrika und dem Nahen Osten mangels legaler Einreisemöglichkeiten in meist seeuntauglichen Booten über das Mittelmeer nach Europa kommen. Papst Franziskus sprach mit Flüchtlingen und gedachte der Toten.
2012: Rund 15.000 Boatpeople landen nach Angaben des UNHCR (UN-Flüchtlingshochkommissariat) in Italien und Malta, davon 13.200 in Italien, 1.800 in Malta. Weitere 500 ertranken auf dem Weg oder werden vermisst.
1. Halbjahr 2013: Rund 8.400 Boatpeople erreichen laut UNHCR Italien und Malta, fast doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum: 7.800 davon in Italien. Weitere 40 ertrinken oder werden vermisst. 6.700 davon starteten die Reise in Libyen, 1.700 in Griechenland. Hauptherkunftsländer: Somalia, Eritrea, Ägypten, Pakistan, Syrien, Gambia, Mali, Afghanistan. Italiens Regierung gibt die Zahl mit 7.913 an, Malta mit 310 bis Mitte Juni.
17. Juni: Ein Boot mit über 105 Flüchtlinge havariert südlich von Malta, mindestens 10 ertrinken, 95 klammern sich an das Käfignetz eines tunesischen Fischerboots. Die Besatzung kappt das Seil und dampft ab. Italiens Küstenwache fischt die Überlebenden auf.
2. Juli: Über 220 Boatpeople werden nach Lampedusa gebracht, 93 landen in Kalabrien.
3. Juli: Rund 80 Boatpeople nach Lampedusa gebracht, zumeist Syrer.
4. Juli: 291 Boatpeople nach Malta gebracht, zumeist Eritreer, 2 davon mit Schusswunden. Weitere rund 500 nach Italien gebracht.
7. Juli: 120 nach Sizilien gebracht.
8. Juli: 166 Flüchtlinge vor Lampedusa geortet. 120 erreichen Siracusa.
9. Juli: 102 Boatpeople nach Malta gebracht, darunter 2 Neugeborene. 142 nach Kreta gebracht, zumeist Syrer und Afghanen. Rund 240 nach Lampedusa gebracht.
10. Juli: 68 nach Malta gebracht, darunter ein Neugeborenes, die meisten sind Somalis.
11. Juli: 212 Boatpeople nach Malta gebracht. DOMINIC JOHNSON