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DDR: Proteste für Rosas Erben

■ Wachsende Unruhe wegen der Verhaftungen und Gefängnisstrafen / Neue Prozesse begannen

Berlin (taz) – Nach der anfänglichen Irritation mehren sich jetzt die Proteste gegen die Verhaftungen in der DDR – im Westen und im Osten. Am Donnerstag abend forderten 1.000 Besucher eines Fürbitt-Gottesdienstes in der Paul-Gerhardt-Kirche in Ost- Berlin die Freilassung und öffentliche Rehabilitierung aller Verhafteten und verlangten ein Klima jenseits der Alternative von Knast und Ausbürgerung.

Als erste von insgesamt elf Inhaftierten war an diesem Tag Vera Wollenberger vom Stadtgericht Lichtenberg wegen „Zusammenrottung“ zu sechs Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Verteidigt hatte sich die Theologiestudentin und Mitbegründerin der „Kirche von unten“ mit einem gemeinsamen Papier der SED sowie einem Interview Honeckers mit belgischen Journalisten, in dem dieser unter anderem gesagt hatte: „Freiheit der Meinungsäußerung und der Presse sind verfassungsmäßig garantiert und als elementare Menschenrechte anerkannt.“

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