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DDR-Koalition: Ringen um Kompromiß

■ Im Streit um Beitrittstermin kämpft die CDU um die Koalition - zähes Ringen in der Volkskammer

Berlin (taz/dpa/afp/ap) - In der Krise der DDR-Koalition zeichnete sich bis zum gestrigen Abend trotz unablässiger Gespräche keine Lösung ab. Die Fraktionen der SPD und der Liberalen lehnten noch kurz vor Beginn der Debatte der Volkskammer am Nachmittag einen Kompromißvorschlag des DDR -Ministerpräsidenten de Maiziere (CDU) ab und hielten an ihrem Antrag fest, der den Beitritt noch vor gesamtdeutschen Wahlen vorsieht. Die CDU möchte dagegen erst nach der Wahl beitreten, um der DDR-Regierung Handlungsfähigkeit zu bewahren. In einer Besprechung mit den Fraktionsvorsitzenden der SPD und der Liberalen hatte de Maiziere deshalb einen Änderungsantrag vorgelegt, wonach die Ausschüsse für Deutsche Einheit beider deutscher Parlamente noch im Juli gemeinsam über gesamtdeutsche Wahlen beraten sollen. Dem versagten die Abgeordneten der beiden Fraktionen ihre Zustimmung. Nach einer teilweise erregten Debatte in der Volkskammer wurde die Sitzung am Abend vor der Abstimmung für unbestimmte Zeit unterbrochen, um erneut nach einem Kompromiß zu suchen.TAGESTHEMA SEITE 3

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