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DDR-Käufer lassen die Kassen klingeln

■ Westberliner Einzelhandel verzeichnet Umsatzzuwachs von mehr als drei Prozent / Umsatzplus bei Fachmärkten

West-Berlin. Der Berliner Einzelhandel erwartet in diesem Jahr ein reales Umsatzwachstum von 3 bis 3,5 Prozent. Es wird getragen von einer verstärkten Zunahme des privaten Verbrauchs sowie durch vermehrte Käufe von Besuchern aus der DDR, heißt es in dem gestern veröffentlichten Jahresbericht des Gesamtverbandes des Einzelhandels (GdE). 1989 betrug das reale Wachstum 2,5 Prozent.

Wie in den vergangenen Jahren bildeten sich Schwerpunkte des Käuferinteresses heraus, die die Chancen in anderen Branchen minderten. Fast überall war zu beobachten, daß der Trend zu hochwertiger Ware anhält, vor allem zu Lasten der Mitte, nicht zu Lasten der Niedrigpreisprodukte. Dies verschärfte zwangsläufig die Probleme der Branchen mit vorwiegend kleineren Betriebseinheiten, die sich nicht auf das obere oder untere Preissegment spezialisiert haben.

Gewinner waren die Filial- und Franchise-Betriebe, die Bau und Heimwerkermärkte sowie die übrigen Fachmärkte. Auch wer von der Lust am Wohnen profitierte oder mit Gütern des täglichen Bedarfs handelte, konnte einen überdurchschnittlichen realen Umzusatzzuwachs verzeichnen. Das gilt für Möbelhandel und Lebensmittelgeschäfte ebenso wie für den Einzelhandel mit Schreib- und Papierwaren, Zeitschriften und Zeitungen, mit Drogeriewaren, mit kosmetischen Erzeugnissen, Körperpflegemitteln und den Einzelhandel mit Kraftstoffen.

Unabhängig davon trug zum Jahresende die Nachfrage von DDR -Bürgern zu einem überwiegend guten Ergebis bei. Nach den Einzelhandelsumsätzen allein im Dezember zu urteilen, wurden diese Impulse aber durch gedämpfte Konsumbereitschaft der Westberliner Bevölkerung zum Teil kompensiert.

dpa

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