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Archiv-Artikel

DAS WETTER: RINGELTANZ

Im Jahre des Herrn 1643 erblickte an einem sonnigen Frühlingstag Elfriede Schnutzelbrock das Licht der Welt. Es dauerte nicht lange, bis sie zu einer wunderschönen jungen, von der Herrenwelt umschwärmten Maid herangereift war, die sich nur vierzig Jahre später zu einem gebückten Hutzelweiblein entwickelt hatte, das kurz darauf das Zeitliche segnete, um im Jahre 1801 als blond gelockter Knabe namens Theodor von Hassel erneut auf die Welt kam. Der kleine Theodor wurde zum von der Damenwelt umschwärmten Jüngling, der im Alter von fünfundzwanzig Jahren bei einer wilden Messerstecherei während eines betrügerischen Würfelspiels in einer heruntergekommenen und düsteren Spelunke abermals sein Leben verlor. Was sollen wir aus diesen Schicksalen lernen? Vielleicht sollen wir daraus lernen, dass der ewige Kreislauf von Tod und Wiedergeburt vergleichbar einem fröhlichen und unbeschwerten Ringeltanz der Seelen ist. Vielleicht aber wollten wir auch nur diesen Textkasten füllen. Wir werden es wohl niemals erfahren.