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Archiv-Artikel

DAS GIBT ZU DENKEN

Touristen rüsten immer weiter auf. Sonnenschutz, Mückenspray und Teleobjektiv im Gepäck waren gestern, der zukünftige Reisende wird mit einer neuen Waffe in den Urlaub fahren. So kann er demnächst mit dem Handy ein Foto der Speisekarte schießen und ist so vor bösen Überraschungen auf dem Teller gefeit. Damit zumindest wirbt das erste Übersetzungsprogramm für Handys „Shoot & Translate“ von Linguatec. Eine Texterkennung scannt das Bild der kryptischen Verpackung im fremden Supermarkt und extrahiert die Schrift, die dann übersetzt und sogar vorgelesen werden kann. Das Handy wird zum persönlichen Dolmetscher, der kulturellen Missverständnissen den Garaus machen soll. Black Pudding ist dann keine süße Nachspeise mehr, sondern wird zur würzigen Blutwurst. „Gerade wenn man die Sprache nicht beherrscht, ist diese Art der automatischen Eingabe besonders praktisch“, meint Reinhard Busch, Direktor bei Linguatec. Der Hersteller wirbt auch mit dem bestechenden Szenario unverstandener Warnschilder. Wie sich der gut ausgerüstete Tourist im Drittweltland bei Bedrohung zu verhalten hat, ist fraglich. Please translate, don’t shoot.