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Archiv-Artikel

DAS GIBT ZU DENKEN

Eine Kaffeehausmoral sollen die Deutschen haben. Das zumindest hat die gemeinnützige Stiftung Identity Foundation in ihrer Studie „Die Identität der Deutschen“ herausgefunden. Lieber abwarten, drüber reden und Kaffee trinken, als selbst was zu tun, soll das heißen. Kennt man traditionell etwa aus Österreich. Knapp 80 Prozent wünschen sich laut der tiefenpsychologischen bzw. Marktforschungsuntersuchung nun zwar ein stärkeres Wir-Gefühl unter den Deutschen, und rund zwei Drittel bemängeln, dass jeder nur noch an sich denkt. Allerdings finden drei Viertel der Befragten, Steuern zahlen reiche als gesellschaftliches Engagement aus. Das sei typisch für die Deutschen, sagt Soziologe Eugen Buß von der Identity Foundation. Die wollen beides: stolz sein auf die Nation, aber nur wohldosiert gebunden sein an ihr Land. Jubelnd verkündet die Studie, passend zum 60. Geburtstag der Bundesrepublik, dass knapp 60 Prozent der Befragten wieder fromm und frei sagen können: „Ich bin stolz, Deutsche(r) zu sein.“ Wenn da mal nicht irgendwann eine Starbucks-Mentalität draus wird, mit Demokratie to go und so.