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Archiv-Artikel

DAS GIBT ZU DENKEN

Glaubte Che Guevara an Gott? Vierzig Jahre nach seinem Tod hat diese Frage einen Eklat auf einer Konferenz über das Leben des Revolutionärs in Teheran ausgelöst. Die Veranstaltung wurde abgebrochen, nachdem Aleida und Camilo Guevara gegen Versuche protestiert hatten, ihren Vater als religiös gläubigen Menschen und Antikommunisten dazustellen. Der Iraner Haj Said Ghasemi hatte unter Bezug auf ein übersetztes Buch über Che behauptet, der Revolutionär sei religiös gewesen: „Die Kubaner, Fidel Castro und Che Guevara waren niemals Sozialisten oder Kommunisten. Fidel hat mehrmals zugegeben, dass er, Che und das kubanische Volk die Sowjets für all das, was sie getan haben, gehasst haben. Der Kommunismus wurde in den Papierkorb der Geschichte geworfen, wie es der Ajatollah Chomeini gepredigt hat.“ Aleida Guevara empfahl dem iranischen Referenten, sich lieber mit Originalquellen zu befassen: „Mein Vater hat niemals von Gott gesprochen. Er hat Gott nie kennen gelernt. Er wusste, dass es keine absolute Wahrheit gibt.“