DAS FEST DER LIEBE IN DUNKLEN ZEITEN : 100 Tage bis Weihnachten
BERLIN taz | Überall in der Welt herrscht Krieg und Elend, Terror und Krankheit, Kummer und Leid. Überall? Nein! Im lustigsten Kontor der Welt regiert die reine Vorfreude. Die Wahrheit kann es kaum mehr erwarten, bis der Plätzchen- und Stollenduft sanft in die Nase steigt, der dunkelsüße Glühwein wohlige Wärme verbreitet und der blinkende Lichterglanz die hüpfenden Herzen tief berührt. Bald nämlich ist es wieder so weit: Wie wir versierten Rechenkünstler am Montag an allen zehn Fingern abgezählt haben, waren es gestern genau 100 Tage bis Weihnachten. O, wie wird es behaglich werden, das ewige Fest der Liebe, an dem die ganze Familie zusammentrifft, um sich zu fetzen, zu zanken und anzuzetern, dass es nur so kracht. Wenn der gute Vati sturztrunken vom Sofa fällt und die brave Mutti heulend den Braten verkohlen lässt und die lieben Kinder den Weihnachtsbaum in Brand setzen. Es wird wie in jedem Jahr – einfach himmlisch, juchheee!