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Archiv-Artikel

DAILY DOPE (432)

Nachdem die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie der dopinggesperrten Claudia Pechstein am Montag mit einem entlastenden Gutachten beigesprungen war und ihr eine Blutanomalie attestiert hatte, werden nichtsdestotrotz Zweifel laut. „Ich glaube nicht, dass der Befund Frau Pechstein entlastet, weil die hohen Retikulozytenwerte dadurch nicht erklärt werden“, sagte der Pharmakologe Fritz Sörgel, „es kann gut sein, dass sie diese Anomalie hat, aber was ihren Dopingfall betrifft, ist dadurch überhaupt nichts geklärt.“ Es sei unerklärlich, dass die DHGO-Kollegen „in ihrem Urteil so eindeutig und unumstößlich für eine ganze Gesellschaft sprechen“, kritisierte er. „Die haben mich überhaupt nicht überzeugt“, erklärte auch der Heidelberger Krebsforscher Werner Franke in der FAZ. „Jetzt müsste man doch sagen: Donnerwetter, sie haben eine ansteckende Form einer leistungsmindernden Blut-Anomalie – ausgerechnet bei Ausdauersportlerinnen – entdeckt.“ (taz)