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Archiv-Artikel

DAILY DOPE (417)

Andreas Klöden kauft sich seine Ruhe. Kostenpunkt: angeblich 25.000 Euro. Wie vor ihm Jan Ullrich und Ex-Teamchef Rudy Pevenage will der Radprofi damit einen Schlussstrich unter die Blutdoping-Affäre seines früheren T-Mobile-Rennstalls ziehen. Der 34-jährige Wahlschweizer habe sich bereit erklärt, eine Geldbuße zu zahlen, so die Staatsanwaltschaft Bonn. Im Gegenzug habe das Bonner Landgericht das Verfahren wegen Sportbetrugs zum Nachteil des inzwischen aufgelösten Rennstalls eingestellt. Klöden soll im Juli 2006 an der Freiburger Universitätsklinik – wie weitere Teammitglieder – Blutdoping vorgenommen haben. Ein Schuldeingeständnis Klödens, der vom früher ebenfalls dopingbelasteten Rennstall Astana zum neuen US-Team RadioShack an die Seite Lance Armstrongs wechselte, war für den Justizdeal nicht erforderlich. Auf ähnliche Weise waren die Akten im Vorjahr in Bonn auch in den Fällen Ullrich und Pevenage geschlossen worden. Gegen Ullrich, dem nachgewiesen worden war, dass 4,5 Liter seines Bluts beim mutmaßlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes lagerten, wurde gegen Zahlung von 250.000 Euro keine Anklage erhoben. Zusätzlich hatten die Ermittler Zahlungen Ullrichs auf Fuentes’ Konto offengelegt. Ullrichs Intimus und langjähriger Betreuer Pevenage soll wie Klöden ebenfalls 25.000 Euro an die Bonner Behörde gezahlt haben. Trotzdem kann Ullrich bis heute beteuern, nie gedopt zu haben. Klöden kann das jetzt auch. (dpa)