Country-Kapelle „Texas-Lightning“: : Keine Kopie. No. Never
Deutschlands Grand-Prix-Macher müssen sich auch in diesem Jahr wieder gegen Plagiatsvorwürfe zur Wehr setzen: Der Wettbewerbstitel „No No Never“ der Countryband Texas Lightning soll vom dänischen Grand-Prix-Beitrag „Never Ever Let You Go“ (2001) der Band Rollo & King abgekupfert sein. Der zuständige Norddeutsche Rundfunk (NDR) sowie die Plattenfirma wiesen dies gestern jedoch heftig zurück.
„Es gehört zur Geschichte des „Grand Prix“, dass Menschen auf den Erfolg anderer aufspringen wollen. Der NDR ist sehr gelassen“, meinte des Senders Sprecher Martin Gartzke. „Ein Anlass für eine Disqualifikation bestünde für uns erst dann, wenn der Vorwurf vor einem Gericht bewiesen würde – was wir uns nach Lage der Dinge nicht vorstellen können.“ Insofern gab sich Gartzke zuversichtlich, dass die Band wie geplant am 20. Mai beim Eurovision Song Contest in Athen für Deutschland singen werde.
Heftige Dementis kamen auch von Seiten der Plattenfirma: Bei „No No Never“ handele es sich um eine komplett neue Komposition und unterschiedliche Texte, erklärte Tim Schurig von X-cell Records.
Publik wurden die Vorwürfe durch einen Bericht der Bild-Zeitung über ein von dem Musikproduzenten Marco Delgardo in Auftrag gegebenes Gutachten. Demzufolge seien die Strophen des Liedes von Rollo & King nahezu identisch mit dem Refrain von Texas Lightning. Genauer: Von elf Tönen seien neun gleich.
Plagiatsvorwürfe gegen Grand-Prix-Titel gehören dabei längst zum festen Bestand des Wettbewerbs: 2003 sah sich Ralph Siegel damit konfroniert, 2000 traf es Stefan Raab. Ein Jahr zuvor hatte Siegerin Corinna May indessen tatsächlich auf ihre Reise zum Finale verzichten müssen – bei ihrem Titel handelte es sich um eine Kopie. DPA/TAZ