■ Couchpotato's Chips & Tips: Sonntag
Die tollen Abenteuer
des Monsieur L.
Erinnern wir uns noch an die Plagiatsvorwürfe gegen Aki Kaurismäki in Sachen „I Hired A Contract Killer“? Wenn überhaupt jemand irgendwo abgekupfert hat, dann bei Jules Vernes Roman „Die Leiden eines Chinesen in China“, den Philippe de Broca bereits 1965 zu einem übermütigen, vollends eskapistischen und rundum vergnüglichen Abenteuerfilm verarbeitete, mit einem glänzend aufgelegten Jean-Paul Belmondo sowie Ursula Andress und Jean Rocheford in den Hauptrollen.(Vox, 19.10 Uhr)
Vibes
In dieser Abenteuerkomödie machen alle, was man von ihnen erwartet: Cyndi Lauper ist blond und schrill, Jeff Goldblum großäugig und still, Peter Falk gibt den kauzigen Schelm, und Julian Sands stellt hübsche Geheimratsecken zur Schau. Deutscher Titel: „Die übersinnliche Jagd nach der glühenden Pyramide“. Und dafür werden diese Teufelstexter auch noch bezahlt.(Sat.1, 20.15 Uhr)
Privileg
Ein Rocksänger wird unwissentlich zum Werkzeug rechtsgerichteter Politiker, die die Popularität des Teenageridols mißbrauchen, um die Jugend zu manipulieren. Johnny Speight, der später „Till Death us do Part“, die Originalversion von „Ein Herz und eine Seele“ konzipierte, lieferte die Originalidee. Regie führte Peter Watkins („War Games“). Obwohl mit dem Sänger Paul Jones (später bei der Blues Band) und dem Fotomodell Jean Shrimpton prominent besetzt, wurde der Film ein Flop. Das lag zum Teil am mangelnden Engagement der zuständigen Vertriebsfirma, deren Leitung Anstoß nahm an den autoritäts- und kirchenfeindlichen Inhalten dieser fabulösen Mischung aus Popkultur und Zeitkritik.(MDR 3, 23.15 Uhr)
Harald Keller
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