■ Couchpotato's Chips & Tips: Sonntag
Jimmy Reardon
Der Stempel „James Dean der 90er“ kam krachend nieder, als River Phoenix nach einem flotten Abendvergnügen, das den Genuß eines wenig bekömmlichen Kokain/Heroin-Gemischs einschloß, auf der Straße kollabierte und kurz darauf sein irdisches Wirken beendete. Der gerade 23jährige Jungstar war vor zehn Jahren von seiner Mutter geschickt ins Showgeschäft gemanagt worden und brachte es trotz seiner Jugend auf eine ansehnliche Filmographie. In „Jimmy Reardon“ markiert er einmal mehr einen dieser ewig unverstandenen Jugendlichen aus erstbestem Hause, denen mit einer liebevoll verabreichten Tracht Prügel schon durchaus geholfen wäre.(RTL 2, 22.15 Uhr)
Nichts als ein Mensch
Inerhalb von nur zwölf Wochen für karge 230.000 Dollar gedreht, erntete dieser Debütfilm Begeisterungsstürme auf den Festivals von Venedig, London und New York. Dennoch hatten Michael Roemer und Robert Young im nachhinein Schwierigkeiten, einen Verleih zu finden. Zu wenig publikumswirksam erschien den Distributoren dieses einfühlsame Porträt eines jungen afroamerikanischen Ehepaars, das in den Südstaaten bei dem Versuch, ein bürgerliches Leben zu führen, an Rassenvorurteilen und gesellschaftlicher Ablehnung scheitert. „...kein anderer Film“, schreibt der afroamerikanische Filmwissenschaftler Donald Bogle, „widmete sich bislang der Beziehung zwischen einem schwarzen Mann und einer schwarzen Frau mit derartigem Feingefühl“. (N 3, 23.30 Uhr)
Feuer frei auf Frankie
Und da sind wir doch mal ausnahmsweise auf Seiten der Schurken, da es sich bei Frankie um Joachim Fuchsberger handelt, der sich in dieser deutsch- italienisch-spanischen Koproduktion aus dem Jahr 1967 gar in einer Doppelrolle produziert. (Sat.1, 0.10 Uhr)
Harald Keller
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