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■ Couchpotato's Chips & TipsSamstag / Sonntag

Damit ist die Sache

für mich erledigt

Fünf Runden um den Platz mit Eco-Interpret Jean-Jacques Annaud: Weil er versehentlich den Star seines Fußballvereins gefoult hat, wird der Reservespieler François (Patrick Dewaere) nach allen Regeln der Kunst schikaniert. Dann aber muß er kurzfristig als Stürmer einspringen und führt die Mannschaft ohne weiteres zum Sieg. Fortan trägt man François auf Händen, doch der hat die vorangegangenen Demütigungen keineswegs vergessen ...(RTL 2, 6.40 Uhr/12.40 Uhr)

Running Man

Das Spiel um eine vom Fernsehen beherrschte Gesellschaft, in der blutrünstige Gladiatorenspiele für Zerstreuung sorgen, geht ursprünglich zurück auf den Science-fiction-Autor Robert Sheckley. Wolfgang Menge und Tom Toelle adaptierten den Stoff 1970 für den TV-Film „Das Millionenspiel“. Der in puncto Ideenklau wenig zimperliche Stephen King verarbeitete seinerseits Sheckleys Plot unter Pseudonym zu dem Roman „Menschenjagd“, der wiederum für „Running Man“ als Vorlage diente. Die ansonsten nur thematisch verwandten Filmversionen haben eines gemein: Fiktion und Realität knüpfen zarte Bande, wenn die Rolle des sensationslüsternen Showmasters jeweils von echten TV-Moderatoren ausgefüllt wird – in „Das Millionenspiel“ war es Dieter Thomas Heck, in „Running Man“ der Gameshow-Präsentator Richard Dawson.(RTL, 22.10 Uhr)

Eine verhängnisvolle Affäre

In dieser Version endet das Seitensprungdrama durch eine mit drastischen Mitteln durchgesetzte Familienzusammenführung. Die ursprüngliche und nur in Japan distribuierte Fassung hat ein offenes, ungleich tückischeres Ende: Dort begeht Glenn Close Selbstmord – mit einem Messer, auf dem sich Michael Douglas' Fingerabdrücke befinden ... pardauz! – erklär das mal dem Staatsanwalt, Macker!(Pro 7, 22.15 Uhr)

All That Jazz

Der 1987 verstorbene Bob Fosse arbeitete seit seinem vierzehnten Lebensjahr auf der Bühne, anfangs als Tänzer mit schier akrobatischen Fähigkeiten, später als Schauspieler und Choreograph. Für „All That Jazz“, das mit mehreren Oscars und einer Goldenen Palme prämierte Porträt eines von seiner Arbeit besessenen Ballettmeisters, zeichnete er nicht nur als Koautor und Choreograph, sondern auch als Regisseur verantwortlich. Die Hauptfigur Joe Gideon trägt deutlich autobiographische Züge, nicht von ungefähr ähnelten sich Fosse und Hauptdarsteller Roy Scheider auch äußerlich.(arte, 21.35 Uhr)

Roter Drache

Als er noch „Blutmond“ hieß, war Michael Manns nervenzehrender Thriller ein Geheimtip. In der bereits vor „Das Schweigen der Lämmer“ entstandenen Thomas-Harris-Verfilmung hatte Feinschmecker Hannibal Lecter – hier gespielt von Brian Cox – seinen ersten Leinwandauftritt. Held der Geschichte ist der auf Serienmörder spezialisierte Polizist Will Graham (William L. Petersen), der den nervlichen Belastungen seines Berufes nicht mehr gewachsen ist und aus dem Dienst ausscheiden will, aber in einem besonders spektakulären Fall noch einmal zu Rate gezogen wird. Er willigt ein und bringt damit seine Familie in Gefahr.((Pro 7, 22.15 Uhr)

Die Lady von Shanghai

Einmal mehr macht sich das ZDF um die Filmkunst verdient und zeigt den Welles-Klassiker in der um immerhin fünf Minuten längeren integralen Fassung. Als Restauratoren werden sich die Mainzer noch lange Zeit nützlich machen können – in zwanzig Jahren gibt es dann vielleicht den jüngst von RTL verhackstückten „Robin Hood – König der Diebe“ oder den von Pro 7 um satte 20 Minuten gekürzten „City Wolf“ in Originalfassung zu sehen.(ZDF, 0.35 Uhr)

Harald Keller

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