■ Couchpotato's Chips & Tips: Samstag
Fahrenheit 451
Bekanntlich nahm sich François Truffaut allerlei Freiheiten heraus, als er Ray Bradburys „Fahrenheit 451“ adaptierte. Wie der Romancier selbst sich die Verfilmung seiner pessimistischen Zukunftsvision vorstellt, wird möglicherweise bald offenbar: Der 74jährige hat auf seine alten Tage noch einmal zum Schreibgerät gegriffen, um das Drehbuch für ein geplantes Remake zu verfassen.(RTL 2, 17.55 Uhr)
Der zerrissene Vorhang
Man kann gegen Alfred Hitchcock einiges vorbringen: sein Humor aber war von jener Art, die einem durchs Leben hilft. In „Der zerrissene Vorhang“ bereitet es Paul Newman einige Mühe, Wolfgang Kieling um die vielzitierte Ecke zubringen. „Ich wollte nur mal zeigen“, kommentierte Sir Alfred, „wie schwierig es ist, einen Menschen zu töten.“ Und das ist ihm dann auch auf bemerkenswerte Art gelungen.(MDR 3, 20.15 Uhr)
Sebastian Kneipp – Der Wasserdoktor
Der Minister für abseitige Fernsehvergnügungen warnt: Nach früheren Aufführungen dieses Films sind vereinzelt Fälle von Wassersucht registriert worden.(Sat.1, 20.15 Uhr)
Der Rekord
Der Versuch der Vermögensbildung via Videopiraterie scheitert vor der Zeit. Frohgemut hecken Rico, Banana und Bigi etwas Neues aus: ein Rekord im Dauerfernsehen soll die Geldkatze füllen. Rico wagt's und stellt sich dem Kampf mit der Mattscheibe. Uns zur Mahnung, ihm zum Verdruß, macht er eine böse Erfahrung: „virtual reality bites“. Diesem den wohlfeilen Beifall des kritischen Lagers erheischenden Ansatz wäre mit Raymond Chandler zu begegnen, der da schrieb: „Und wenn wir meinen, schlechte Fernseh- Shows wären dazu angetan, die Jugend unseres Landes zu verderben, dann sollten wir uns doch einmal ansehen, was an den höheren Schulen vor sich geht.“(Bayern 3, 23.30 Uhr)
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